Der Landeselternausschuss hatte zusammen mit den Bezirkselternausschüssen die Elternvertreter*innen und Eltern einzelner Schulen zum Ende des letzten Schuljahres aufgerufen, über ihre Erfahrungen zu berichten. Dies sind ihre Rückmeldungen.
Wir sammeln weiter. Wenn auch Sie ihre Erfahrungen in einen Bericht packen wollen, veröffentlichen wir diesen ebenfalls. Einfach eine E-Mail an
Inhaltsverzeichnis
Marzahn-Hellersdorf
Bericht einer Mutter aus der Grundschule an der Geißenweide
Kolibri-Grundschule
Friedrich-Schiller-Grundschule
Grundschule unter dem Regenbogen
Kiekemal Grundschule
Johann-Strauss-Grundschule
Grundschule an der Wuhle
Bücherwurmgrundschule am Weiher
Mahlsdorfer Grundschule
Schule „Am grünen Stadtrand“
Tempelhof-Schöneberg
Stechlinsee-Grundschule
Grundschule auf dem Tempelhofer Feld
Mitte
Hansa-Grundschule
City-Grundschule
Grundschule am Brandenburger Tor
Marzahn-Hellersdorf
Bericht einer Mutter aus der Grundschule an der Geißenweide
In diesem Jahr wird mein Kind 10 Jahre alt.Obwohl es noch ein halbes Jahr hin ist, plant "Pippi" bereits ihre Geburtstagsspiele.
Als sie 2012 geboren wurde, wurde in den Medien darüber berichtet, dass "in 5 Jahren dringend Grundschulplätze benötigt würden". Damals spazierte ich mit dem Kinderwagen an der leeren Fläche in der Bruno-Baum-Str. entlang. Hier wurde 9 Jahre zuvor (2006/2007) die "Schule an der Weide" abgerissen. Dass die Fläche sich anbieten würde, war offensichtlich, musste aber natürlich erst 5 Jahre untersucht werden. Nun, "schon" 10 Jahre später, wissen wir, dass hier die dreizügige Grundschule an der Bruno-Baum-Str. gebaut werden soll. Letzte Information zur geplanten Fertigstellung: 2023/24.
Im Vergleich: Fertiggestellt wurden in der Zwischenzeit in der Umgebung zwei Familienunterkünfte für Geflüchtete, ein Wohnturm und unfassbar viele Einfamilienhäuser. Dazu eine Internationale Privatschule einschl. Kita, Grundschule und Gymnasium, die russischsprachigen Kindern zur Verfügung steht, deren Eltern es finanzieren können.
Im August wird unser zweites Kind "Urmel" eingeschult. In derselben bis an die Decke gefüllten Grundschule an der Geißenweide wie ihre große Schwester, die statt 350 ca. 500 Schüler beschult.
Die Schule agiert mit hervorragender Organisation mit der Doppelnutzung sämtlicher verfügbarer Räume und diversen Partnerschaften.
Zum (Un)glück ist hier bald trotz wieder gestiegener Schülerzahlen immerhin nachmittags wieder Räumlichkeiten verfügbar, da aufgrund der senatseitigen Kürzungen Arbeitsgemeinschaften, sowie die dringend benötigte Nachhilfe und Hausaufgabenhilfe gestrichen werden.
Problembehebung auf Art der Senatsverwaltung.
Ob "Urmel" und die Bewohner*innen der o.g. Gebäude den Bau der Grundschule in der Bruno-Baum-Straße noch in ihrer Grundschulzeit beobachten dürfen, ist angesichts der Kürzungen der Schulbauoffensive wohl eher unwahrscheinlich."Urmel" erlebt dafür auf ihrem Schulhof vielleicht noch eine Baustelle zu einer mangelhaft geplanten Schulerweiterung ohne Definition der geplanten Schülerzahlen. In deren Ergebnis, einem Erweiterungsbau ohne Betrachtung der zugehörigen Anlagen, können dann perspektivisch zusätzliche Schüler anderer Schulen ausgegliedert werden.
Ich persönlich "freue" mich schon unwahrscheinlich auf unsere Erkenntnisse zu weiterführenden Schulen, und vermute einfach, dass auch unser Finanzminister in Berlin in eine hoffnungslos unterfinanzierte Schule gegangen ist.
Das würde zumindest eine Mathematik erklären, die einen schnell zu realisierenden Mehrbedarf bei Bildungseinrichtungen mit Kürzung der Finanzierung logisch erscheinen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Antje Dietrich
P.S. Ich wünschte wirklich, ich würde übertreiben.
Kolibri-Grundschule
Einschränkungen durch Überbelegung und Sparmaßnahmen an der Kolibri-Grundschule
Unsere Grundschule ist die größte Grundschule im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf. Wir werden im nächsten Schuljahr fast 900 Schüler an einer Grundschule sein, damit hat sich die Schülerzahl in den letzten 6 Jahren fast verdoppelt. Leider hat sich aber die Größe der Schule dazu nicht verdoppelt. So müssen Fach- und Teilungsräume in Klassenzimmer umgebaut werden. Der Hortbereich platzt aus allen Nähten und bei noch so viel Überlegung reicht der Platz hinten und vorne nicht, so werden ganze Jahrgänge in andere Schulen ausgelagert und müssen mit Bussen 8,4 Kilometer im Berufsverkehr zum nächsten freien Containerbau gebracht werden. Anhand der Schülerzahlen könnten es schon zwei Grundschulen sein.
Inzwischen konnte man eine Unterbringung in Standortnähe umsetzen. So ist die Schule mit 6 Klassen in zwei Jahren zwei Mal umgezogen. Im Sommer dieses Jahres folgt dann der nächste Umzug. Unsere Schule hat seit vielen Jahren drei Standorte, was das für eine logistische Herausforderung jeden einzelnen Tag bedeutet ist wohl nicht weiter erwähnenswert. Es muss nur mal ein Lehrer an einem Standort krank werden und schon wird es schwierig. Pausenzeiten können nicht als Pausenzeit genutzt werden, da die Schüler zum Mittagessen oder zum Sportunterricht den Standort wechseln müssen.
Die individuelle Förderung von Schülern kann kaum noch gewährleistet werden.
Da die Sporthalle mit wachsenden Klassenzahlen leider nicht mitwachsen kann, muss der Sportunterricht zum Teil in der 0ten Stunde stattfinden. Was gerade im Winter für die doch recht kleinen Kinder eine wirkliche Herausforderung ist. Um 7:00 Uhr beginnt ein Frühdienst aber doch bitte kein Sportunterricht. Es müssen teilweise drei Klassen gleichzeitig in der Sporthalle unterrichtet werden. Was es bedeutet, wenn 75 Schüler in einer Halle Sportunterricht machen sollen, muss wohl nicht näher erläutert werden.
Die Sanitäreinrichtungen in der Schule sind in den Pausen völlig überlastet. Viele Kinder verbringen die Pause mit dem Warten auf eine freie Toilette. Wenn Sie es dann doch mal in die Hofpause schaffen, können Sie dann am Klettergerüst oder an der Rutsche sich in die nächste lange Schlange einreihen. Denn auch hier ist es einfach voll. Durchzunehmende beengte Verhältnisse kommt es immer öfter zu Eskalationen unter den Schülern.
Das Mittagessen muss schnell eingenommen werden damit die nächsten Kinder Platz zum Sitzen haben.
Die Infrastruktur rund um die Schule ist auch nicht für solche Schülerzahlen vorhanden. Zu kleinen Mittelinseln oder zu kleine Straßenbahnhaltestellen die morgens solche Schülerzahlen gar nicht aufnehmen können. Sollte es hier morgens mal zu einer Drängelei kommen, ist das wirklich gefährlich.
Hinzu kommen weitere ständige Herausforderungen durch Einsparungen im Bildungsbereich. Die technische Ausstattung ist bei weitem nicht auf dem aktuellen Stand, unzureichende IT-Betreuung, fehlende Lehrkräfte, Haushaltskürzungen und all die anderen Baustellen in unsrem Bildungssystem setzen dem ganzen noch die Krone auf. Sicherlich lassen sich noch Seitenweise weitere Missstände beschreiben und dies sind nur die kleinen Probleme, die sich durch fehlende Schulen bemerkbar machen.
Dieser Zustand wird sich in den nächsten Monaten und fortlaufend in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Es werden immer mehr Wohnungen in Schulstandortnähe gebaut und die Zuwanderung nimmt immer weiter zu.
Viele Grüße vom GEV-Vorsitz der Kolibri-Grundschule
Bianca Pflug, Juliane Müller und Janine Hessemüller
Friedrich-Schiller-Grundschule
Aktuelle Planung für das Schuljahr 2022/23
4 neue 1. Klassen für die Friedrich-Schiller-Grundschule
Ausgangslage und Rahmenfakten für die Friedrich-Schiller-Grundschule
- Offizielle Zulassung für 1,7 Klassenzüge pro Jahr für FS-GS
- Ausstattung für ca. 270 SuS berechnet in der Planung sind nun ca.370 Schüler/innen
- Bewegungsfläche Hofgelände - ca. 2500 m² = Damit ist die Schulhofnutzung nach Sicherheitsstandards aktuell nicht gewährleistet, zu klein für ca. 370 SuS (Schüler/innen)
- Zustand der Schule:
- Denkmalgeschütztes Objekt
- Sanitäreinrichtung ist alt und marode und in zu geringer Anzahl vorhanden
- (laut Gedächtniszählung: 4 Sitztoiletten für Jungs und 6 für Mädchen ohne Sporthalle)
- Fenster sind nicht alle nutzbar, da sie nicht geöffnet werden können, sonst Unfallgefahr
- Schulhofneugestaltungsprojekt ist in der Ausschreibung für 2022/23 und beinhaltet eine Neugestaltung für den dringend zu erneuernden Schulhof (Bepflasterung, die ein Flickenwerk darstellt, Spielgeräte fehlen, da ein Spielgerät nicht mehr nutzbar war) Weiterer Bewegungsraum wird durch Baustellenbetrieb in mehreren Bauphasen - was nicht anders machbar ist, fehlen.
- Raumsituation: 2 weitere NEU zu gestaltende Klassenräume müssen geschaffen werden. Lösungsansatz aufgrund von fehlender Fläche:
Auflösung vom Musikraum, Teilungsraum, Raum für die Sozialarbeiterin - Hortbetrieb wird durch die Möglichkeit der Horterweiterung für Klassenstufe 5 und 6 weiter ausgeweitet – mehr Platzbedarf
- Hortaktivitäten finden in den Klassenräumen statt, sprich mehr Personal und Raum wird benötigt
- Personalbedarf ist erhöht und Aufenthalts- bzw. Rückzugsmöglichkeiten für das Personal ist nicht ausreichend vorhanden
- Gewährleistung Essensversorgung / Mittag in der Aula, die nicht ausreichend Platz bietet
- ca. 50 Kinder mehr im SJ 2022/23 bedeuten verlängerte Essenzeiten bis 14.00Uhr/14.15 Uhr
- Neubau einer Küchenzeile notwendig, da sonst die Küchenkräfte das Geschirr nicht adäquat säubern können
- Sporthallennutzung (Auslastung der Stunden mit 2 Mehrklassen.
Sportstunden müssen mehr in der 0. und 7.Stunde stattfinden, das bedeutet, Einschränkung von AG und den Hortsport - Arbeitsgemeinschaften durch externe Anbieter: Frühenglisch, Musikschulen, die die Räume im Erdgeschoss nutzen, wird es wahrscheinlich durch den erhöhten Bedarf nicht mehr geben
- Qualitative Sicherstellung des Bildungsauftrages ist nicht mehr sichergestellt:
- Fachräume – 1 Raum NaWi, 1Computerraum, Musikraum mit Instrumenten müssen umziehen, da nicht mehr vorhanden
- Möglichkeit von/für Teilungsgruppen nicht mehr gegeben, da fast alle Räume besetzt
- Aufgesetzte Programm der Begabtenförderung ist aufgrund von Raummangel fraglich in der Umsetzung
- Schulfestivitäten für alle ist kaum realisierbar, da kein Platz da ist
Rückblickende Situation für FS-GS
- Aufstockung der Klassenzüge in 2015/16 Einschulung drei 1. Klassen (eine klasse
mehr) - Raumverkleinerung
Auflösung des 2016 eingerichteten INKA-Raums für einen Klassenraum - Aufgabe von weiterem Fachraum nun in 2022 Auflösung von Musikraum für
Klassenraum - 5 Jahre Kampf für Fußgängerüberweg
- Eigeninitiative Schulhofgestaltung durch geförderte Projekte
2010 Gründung AG Schulhof durch Eltern/Schüler
Errichtung Hüpfspiele, Balancierstange, schwebende Insel, Bänke, Spieltische,
Pflanzen von Bäumen, Errichtung Spielplatz mit Hilfe von Sponsoren IKEA, Ehren-
Amtsmittel, Persil,
Errichtung Baumumrandungen und Holzbänke durch Förderverein
Grundschule unter dem Regenbogen
Bericht über die Auswirkung der steigenden Schülerzahlen an unserer Grundschule unter dem Regenbogen (10G14)
Unsere Schule befindet sich im südlichen Teil des Bezirks Marzahn und liegt im Einzugsgebiet einer klassischen Großbausiedlung mit großteils einkommensschwachen Familien und Familien mit Migrationshintergrund. Derzeit werden an unserer Schule 780 Kinder beschult und betreut. Unser Schwerpunkt liegt in der Inklusion und Integration.
Die Klassenstufen sind im Moment fünfzügig und die Räumlichkeiten stoßen bereits jetzt an ihre Grenzen, um die Kinder in einem pädagogischen und kindgerechten Umfeld zu unterrichten und zu betreuen. In den Klassenstufen 1-2 sind die Hortplätze zu 100 % ausgelastet und in den Klassenstufen 3-4 zu 65%. Das heißt, dass auch für die Betreuung ein entsprechendes Umfeld vorhanden sein sollte, damit sich die Kinder wohl fühlen und gerne zur Schule gehen.
Von unseren 780 Schulkindern haben ca. 1/5 einen erhöhten Förderbedarf oder sind Verhaltensauffällig. Gerade diese Kinder benötigen einen entsprechenden Platz zum lernen und das passende Personal. Wenn in einer Klasse 2-3 verhaltensauffällige Kinder sind, die sich auch gegenseitig aufhetzen und unkontrollierte Wutausbrüche bekommen und mit Stühlen schmeißen, weil sie sich nicht lange konzentrieren können oder mit der Menge an Kindern in einem Raum nicht umgehen können, benötigen diese temporär eine andere Räumlichkeit, damit der Unterricht für die anderen 21 Kinder störungsfrei weitergeführt werden kann. Wo sollen diese Kinder unterrichtet werden, wenn die extra Förderräume zu Klassenräumen umfunktioniert werden.
In den Treppenhäusern ist jetzt schon ein großes Drängeln, wenn es zur Pause oder zurück in die Klassen geht. Kleinere Kinder müssen schon sehr stark acht geben, damit sie von den größeren Schülern nicht geschubst oder weggedrückt werden. Auf den Pausenhöfen ist die Situation nicht anders, wenn die Kinder keinen Platz zum Spielen haben, dann schaffen sie sich einen indem sie andere Kinder wegstoßen oder es zu aggressiveren Auseinandersetzungen kommt. Die Toilettenräume sind in den Pausen bereits sehr stark ausgelastet, dass Kinder vermehrt im Unterricht gehen und somit Unterricht verpassen. Auch die Reinigung muss aus hygienischen Gründen angepasst werden, da bei Kindern die Sauberkeit nicht oberste Priorität hat, wenn sie es eilig haben.
Der Speiseraum wurde vor ein paar Jahren erweitert, wobei dieser auch mittlerweile wieder an seine Platzkapazität für die Vielzahl an Mittagsessen kommt. Wir hatten bereits in der Vergangenheit die Situationen, dass Kinder im Klassenraum speisen mussten oder sogar ihr Essen direkt an der Essensausgabe im Stehen zu sich genommen haben, da keine Platzmöglichkeit oder Zeit war. Laut Senat hat in Berlin jedes Grundschulkind einen Anspruch auf Mittagessen, dann muss doch bitte auch für die entsprechenden Räumlichkeiten und die Zeit gesorgt werden. Einige Kinder hungern lieber, bevor sie sich ewig in der Schlange anstellen oder ihr Essen schlingen müssen.
Auch die zwei Sporthallen, in der jeweils zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden, bietet aus Unfallverhütung und Brandschutz keine Möglichkeit der Aufstockung an Schülerzahlen. Wenn es wetterbedingt möglich ist, wird der Sportunterricht nach draußen verlegt. Wie soll es kompensiert werden. Soll der Schulsport gekürzt werden. Nach 2 Jahren Pandemie muss doch jedem Bewusst sein, was zu wenig Bewegung mit uns anstellt. Man wird träge, gesundheitliche und psychische Störungen kommen hinzu. Viele Kinder haben ohnehin schon zu wenig Bewegung.
Wenn jetzt das Investitionsprogramm gekürzt wird und die Schülerzahlen lauf Prognosen an unserer Schule in den nächsten 2-3 Jahren ansteigen ist wohl unter den Bedingungen keine ordnungsgemäße Beschulung möglich. Wo sollen noch weitere Kinder unterrichtet werden? Auf den Fluren? Es ist dann keine Schule mehr, wo die Kinder gerne zum lernen hin gehen, sondern nur noch eine Aufbewahrung. Für eine kindliche Entwicklung und eine gute Bildung benötigt es entsprechende Räumlichkeiten und Personal. Auch wenn auf unsere Schule viele Kinder aus sozialschwachen Familien sind, soll jedes Schulkind bei uns die Möglichkeit haben zu lernen und einen guten Start für das weitere Leben zu erhalten. Wenn sich Kinder unwohl fühlen, ziehen sie sich zurück und werden zu Schulverweigerern. Aber es muss nicht soweit kommen. Mit der Investition in unsere Schulen kann dieses verhindert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Brokmann
Elternvertreterin beim BEA Marzahn-Hellersdorf
Kiekemal Grundschule
Die Schule befindet sich seit 2001 an dem jetzigen Standort am Hultschiner Damm 219 und wurde 2,5-zügig errichtet. Damit sollen planmäßig 60 Kinder pro Jahrgang und insgesamt 360 Schüler unterrichtet werden. Faktisch wurde sie aber seit Beginn an diesem Standort 3-zügig geführt (18 Klassen). Das wären planmäßig ca. 72 Kinder pro Jahrgang und insgesamt 432 auf die 6 Grundschuljahre verteilt. Die wirklichen Zahlen sehen anders aus. (siehe Tabelle).
2018 wurden 2 Container als Interimslösung bis zum angekündigten Neubau der Grundschule in der Elsenstraße aufgestellt. Geplante Standzeit 2 Jahre. Diese wurden jetzt bereits auch für das Jahr 2021/22 erneut verlängert. Trotz der Container, die sich für ganze Klassen aufgrund der Bauform nicht eigneten, war das Hauptgebäude bis zur Eröffnung der Filiale am Lehnitzplatz hoffnungslos überfüllt. Räume für Teilungsunterricht mussten als Klassenräume umfunktioniert werden, der offene Ganztagsbetrieb (Hortbetreuung) konnte nur in den Klassenräumen stattfinden, die Kinder hatten keine Möglichkeiten, gebautes stehen zu lassen etc. Aufgrund des akuten Raummangels mussten zwei 2.Klassen im Schuljahr 2020/21 von August-März an die Franz-Carl-Achard-Grundschule ausgelagert werden, wodurch sich eine dringende Sanierung an der selbigen entsprechend nach hinten verschob.
Am Lehnitzplatz kamen 4 Container dazu, die die Beschulung der fünf 1. Klassen an einem Standort im ersten kompletten Schuljahr („2021/22) ermöglichte. Zum Schuljahr 2022/23 werden die neuen vier 1. Klassen wieder am Lehnitzplatz starten und drei der fünf dann 2. Klassen am Filialstandort verbleiben. Die nicht als Klassenräume genutzten Container dienen dem Teilungs- und Sportunterricht. Da zum Ende des aktuellen Schuljahr 2021/22 der letzte 3-züge Jahrgang die Kiekemal verlässt, ist das Hauptgebäude dann mit zwei 2. Klassen, fünf 3. Klassen sowie durchgängig nach oben 4-zügig wieder oberhalb der Kapazitätsgrenze. Bedenkend, dass auch der Filialstandort am Lehnitzplatz nur offiziell für 2 Jahre geplant ist, wäre der Hauptstandort bei Absage mit 26 Klassen deutlichst überfüllt. Von der durchschnittlichen Schülerzahl pro Klassen von z.B. 28 im Jahrgang der aktuellen 1. Klassen sprechen wie lieber erst nicht.
Das Einzugsgebiet der Schule grenzt im Süden an den Bezirk Treptow-Köpenick, im Osten an das Bundesland Brandenburg, im Westen an das der Ulmengrundschule in Kaulsdorf und im Norden begrenzt durch die B1/B5 an das der Friedrich-Schiller-Grundschule in Mahlsdorf. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Kinder im Einzug so dermaßen gestiegen, dass alle angrenzenden Schulen wie auch die Kiekemal hoffnungslos überlaufen sind. (siehe Tabelle)
Ohne das aktive Mitwirken der sehr engagierten Elternschafft hätte es weder eine rechtzeitige Aufstellung der ersten Container auf dem Schulgelände noch den Aufbau der Container am Standort Lehnitzplatz gegeben. Nur ein Schulneubau im direkten Einzugsgebiet der Schule kann Abhilfe schaffen und die Belegung der Grundschule wieder auf ein Niveau herunterschrauben, das eine adäquate Beschulung im Sinne einer Schule mit qualitativ hochwertigem offenen Ganztagsbetrieb ermöglichen. Im Stadtrandgebiet sind sehr viele Familien ansässig, die aufgrund von Berufspendelzeiten auf die Ganztagsbetreuung angewiesen sind. Deren Kinder fallen ohne eine qualitative Betreuung - nicht nur eine Verwahrung - im Bildungssystem hinten runter.
Schuljahr 2017/18 | Schuljahr 2018/19 | Schuljahr 2019/20 | Schuljahr 2020/21 | Schuljahr 2021/22 | |
Kaulsdorf / Mahlsdorf | 2.148 | 2.245 | 2.526 | 2.674 | 2.920 |
Grundschulen | 2.148 | 2.245 | 2.326 | 2.371 | 2.468 |
Franz-Carl-Achard-Grundschule | 401 | 386 | 382 | 395 | 393 |
Friedrich-Schiller-Grundschule | 307 | 310 | 319 | 329 | 328 |
Kiekemal-Grundschule | 495 | 528 | 543 | 570 | 633 |
Mahlsdorfer Grundschule | 440 | 488 | 524 | 521 | 542 |
Ulmen-Grundschule | 505 | 533 | 558 | 556 | 572 |
Oberschulen | 200 | 303 | 452 | ||
ISS Mahlsdorf | 200 | 303 | 452 | ||
Gesamtergebnis | 2.148 |
2.245 | 2.526 | 2.674 | 2.920 |
Hier als Überblick die Chronologie des Versagens:
Das Jahr 2017
- Die ersten vier 1. Klassen (die Schule ist für 2,5 Züge/Jahrgang ausgelegt) müssen aufgenommen werden. Offizielle Stellungnahme dazu: Es wird der einzige Jahrgang bleiben!
- Nach Anmeldungen für 2018 stellt sich heraus, es bleiben so viele Kinder und werden mehr.
- Auf die Demonstration der Elternschaft folgt eine Stellungnahme des Bezirks und des Senats: Ihr bekommt zwei Container auf den Schulhof und in zwei Jahren gibt es neue Übergangsbeschulungsmöglichkeiten an einem nahegelegenen Standort Elsenstraße, der später zu einer neuen Schule werden soll (Plan 2022/23)
Das Jahr 2018
- Die Container konnten nur gerade so noch umgesetzt werden, weil die Eltern entsprechend unterstützt hatten. Die Ämter hatten es versäumt, mögliche Rodungsarbeiten in der Fällperiode zu planen. Die Eltern legten selbst Hand an.
- Die Räumlichkeiten in den Containern sind für die Unterbringung ganzer Klassen mit der vollen erforderlichen Klassenstärke nicht ausgelegt und können nur als Teilungs- und Spezialräume verwendet werden. Die Unterbringung einer weiteren zusätzlichen 1. Klasse ist dort nicht möglich.
- Es wird festgestellt: am neuen Standort Elsenstraße stinkt es. Gutachten müssen her…- die dauern.
Das Jahr 2019
- Der Senat sieht keine Notwendigkeit mehr für Überbrückungsbauten, da man ja zeitlich schon so dicht an dem Baubeginn der neuen Schule Elsenstraße sei (Plan war 2022/23)
- Feststellung: Die neue Schule wird nicht vor 2024/25 fertig.
- Die Kiekemal Grundschule ist jetzt mit 3 Jahrgängen zu je 4 Klassen und damit insgesamt zu 50 % überbelegt.
- Herbst: Anmeldezahlen für 2020 lassen auf 6 erste Klassen schließen
- Der Bezirk wird durch Eltern zu Antworten aufgefordert - es kommt ein Schulterzucken. Die Kinder müssten dann in andere Schulen täglich „geshuttelt“ werden. Die in den Raum geworfenen Schulen haben laut Aussagen der Schulleiter ebenfalls keine Kapazitäten.
- Demonstration der Eltern - Plötzliches Regen und Nennen von Alternativen durch den Bezirk.
- Es werden zum Schuljahresbeginn 2020 sog. fliegende Klassenzimmer auf einem Ausweichstandort in Aussicht gestellt, bis die neue Schule kommt.
- Eltern und Schüler fordern die Freigabe der finanziellen Mittel vom Senat – Die Kinder überreichen dem Büro von Senatorin Scheeres einen Stapel Wunschzettel.
Das Jahr 2020
- Anfang Januar: Die Finanzierung steht! Schulstadtrat Gordon Lemm verspricht schnelle Umsetzung durch das Bauamt des Bezirks Marzahn-Hellersdorf.
- Ende Februar: Die Fertigstellung der Fliegenden Klassenzimmer wird auf März 2021 verschoben.
- Grund dafür sei akuter Personalmangel im Bauamt. Dieses sei nicht in der Lage alle notwendigen Schritte von der Bauausschreibung zum Bauantrag und alle anderen Punkte, die in die Verantwortung des Resorts Bauen zeitnah vorzunehmen. Der Mangel ist sogar so groß, dass es nicht einmal zeitnah zu einer Ausschreibung zur externen Vergabe für die obigen Schritte kommen kann. (Der rbb berichtete in „mein Thema“)
- Resultat: Es gibt definitiv keine Räume für 3 Klassen.
- Ein Konzept, wie und wohin die Schüler dieser drei Klassen mit dem Shuttle untergebracht werden, gibt es derzeit nicht.
- Ob die Fliegenden Klassenzimmer im März dann wirklich stehen und ob die neue Schule Elsenstraße realisiert wird, ist unsicher.
- Laut Aussagen der Mahlsdorfer Kitas ist davon auszugehen, dass Eltern ihre Kinder aufgrund dieser Problematik verstärkt zurückstellen lassen, was die Platz-Probleme von der Schule weiter in die Kitas verlagert.
Das Jahr 2021
- Zwei 2. Klassen müssen ab Beginn Schuljahr 2020/21 an die FCA geshuttelt werden.
- Die inzwischen als Container erbauten Ausweichräume werden an die Kiekemal GS im März 2021 übergeben.
- Ab März besuchen drei 3. Klassen den Filialstandort am Lehnitzplatz
- Ab Schuljahr 2021/22 werden fünf 1. Klassen am Filialstandort beschult, Anzahl der Klassen am Hauptgebäude reduziert sich nur minimal, da nur drei 6. Klassen abgehen.
Das Jahr 2022
- Zum Schuljahr 2022/23 kommen vier neue 1. Klassen an den Lehnitzplatz, drei der ehemaligen 1. Klassen verbleiben und zwei der ehemaligen 1. Klassen kehren an das Hauptgebäude zurück
- Die Sanitärsituation gestaltet sich in der Filiale schwierig, da nur 4 Toiletten mit & 2 Waschbecken für ca. 125 Schüler vorgesehen sind.
- Anfrage zur Nutzung der zu kleinen Container am Hauptstandort für die Unterbringung von Schülern der Friedrich-Schiller-Grundschule
- „wie gewonnen so zerronnen“ – zurückgewonnene Räume für den Ganztag könnten nicht wieder genutzt werden. Auch wenn diese Container nicht nicht als Klassenräume geeignet sind, können sie doch von der Schule genutz werden. Jetzt sollen sie aber zum Schuljahr 2022/23 aus Kostengründen abgebaut werden.
Johann-Strauss-Grundschule
Das macht uns Angst!
Verschiebung von Schulneubauten
Die Johann-Strauß-Grundschule, Grundschule mit dem besonderen Profil "Musikbetonung", wurde mit einer 3,5-Zügigkeit exklusive der Räume, die für die Musikbetonung benötigt werden, berechnet. Zum Schuljahr 2022/ 2023 erreicht die Schule eine 4,5-Zügigkeit. Das heißt ca. 700 Schüler plus 100 Personen Schulpersonal.
Seit mehreren Jahren steigen die Schülerzahlen an der Johann-Strauß-Grundschule und bereits jetzt ist die Schule über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus belastet und die Einschränkungen/ Konsequenzen sind schon seit mehreren Jahren auf jeder Sitzung eines Gremiums mit Elternbeteiligung ein großes Thema.
An der Johann-Strauß-Grundschule kämpfen seit Jahren Elterninitiativen für eine Lösung der Essensituation.
Seit Einführung des kostenlosen Essens (2019) für Grundschüler "soll" eine Mensa gebaut werden. Das Mittagessen findet gestaffelt in der Zeit von 10.30 - 14.30 Uhr in Übergangsbereichen statt. Dies bedeutet dass im "alten" Schulgebäude der Essenbereich zeitnah saniert werden muss und im Neubau findet die Essensausgabe mit einer befristeten Genehmigung in einem Mehrzweckraum statt. Die Kinder beschreiben die Essensituation als belastend, da es zeitlich eng getaktet und sehr laut ist.
Gern notiere ich hier einige Anmerkungen zu diesem Thema von Eltern, die zunehmend "lauter" werden:
- verstärkte Belastung der Kinder durch Lautstärke mit gesundheitlichen Folgen
- gesteigertes Konfliktpotential, da immer viele Kinder zusammen sind, es kann nichts mehr entzerrt werden
- einhergehend psychische Probleme mit engen Räumen, dicht auf dicht sitzen u.ä.
- Kapazitäten der Sporthalle sind nicht ausreichend, welches das Bewegungsangebot einschränkt
- viele Eltern befürchten, dass die Einhaltung des Berliner Rahmenlehrplans (sowie Schulprogramm und Schulkonzept) nicht mehr gewährleistet ist, da durch Raumknappheit vieles nur noch sehr eingeschränkt möglich ist, z.B. individuelle Förderung, Lesepaten, Teilungsunterricht
- das Instrumentenkarussell zur Vorbereitung auf die Teilnahme an der Musikbetonung kann nicht in Gänze angeboten werden
- Mehrfachnutzung der Räume = kein separater eFöB - Bereich schränkt die Kinder in ihren Möglichkeiten ein, der eFöB muss stark mit dem zur Verfügung stehenden Platz haushalten und ist im Angebot für die Kinder damit eingeschränkt
- Raumknappheit führt dazu, dass Schüler-Computerarbeitsplätze und auch Lehrerarbeitsplätze abgebaut werden
- momentan ist es eine große Sorge bei den Eltern, dass ganze Klassenzüge an andere Standorte transportiert werden müssen - für Eltern von Grundschülern eine sehr beängstigende Vorstellung
Seit Jahren engagieren sich die Eltern und das Schulpersonal an der Johann-Strauß-Grundschule in überaus hohem Maße, in Form von Projekten oder auch Arbeitsgruppen, um für die Kinder das bestmögliche herauszuholen. Wir sind zusammengerückt, haben Kompromisse geschlossen und immer wieder Lösungen gefunden - in der Hoffnung: es wird kurz- bis mittelfristige Entlastung durch den Bau fehlender räumlicher Kapazitäten geben.
Diese Hoffnung schwindet - Das macht uns Angst!
Im Namen der Kinder und Eltern, vertreten durch:
Mandy Hundertmark
GEV-Vorsitzende
Johann-Strauß-Grundschule
Grundschule an der Wuhle
Bericht zur aktuellen Situation in der Grundschule an der Wuhle
Unsere Grundschule gehört zu den offenen Ganztagsschulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Zurzeit besuchen 672 Schüler, aufgeteilt in 29 Klassen, unsere Schule.
In den drei Schulgebäuden (Hauptgebäude, MUR und MEB) stehen das Unterrichten und die Inklusion der Kinder an erster Stelle. Differenzierte Lernangebote, Fördern und Fordern aller Schüler, die Herausbildung und Festigung von Gewohnheiten und Verhaltensweisen sowie ein vertrauensvolles Miteinander der Schüler, Eltern und Pädagogen sind dem gesamten pädagogischen Personal und auch uns Eltern sehr wichtig.
Bereits seit dem Schuljahr 2018/2019 ist erkennbar, dass die Anzahl der Schüler stetig wächst. Durch diverse bereits abgeschlossene Neubauvorhaben im Einzugsgebiet (z.B. Lubminer Straße, Kummerower Ring und Cecilienstraße), aktuelle Bauprojekte (z.B. im Teterower Ring) und geplanten Bauvorhaben (z.B. Ludwigsluster Straße) steigt auch die Anzahl von Familien mit schulpflichtigen Kindern.
Bereits im Schuljahr 2022/2023 wird die Schüleranzahl auf über 700 Kinder in unserer Schule wachsen, ein Ende ist nicht in Sicht, im Gegenteil. Glaubt man den Prognosen, werden in den nächsten drei Jahren knapp 200 Grundschüler mehr einen Platz an unserer Schule benötigen. Eine Entlastung durch den Neubau einer Grundschule in Biesdorf, die unser Einzugsgebiet wieder verkleinert, ist avisiert, doch bisher wurde noch nicht einmal mit dem Bau dieser neuen Schule begonnen. Durch den Kampf der Kinder, Eltern und unserem lokalen Bezirkspolitiker Alexander Herrmann wissen wir, wie lange es gedauert hat, bis endlich der Neubau unserer Turnhalle fertig war. Es ist also zu erwarten, das sich auch die Fertigstellung der neuen Grundschule verzögern wird.
In unserer Schule spürt man jetzt schon sehr deutlich, dass keine Wohlfühlatmosphäre und lernförderliche Bedingungen mehr gegeben sind. Die Entwicklungsförderung von Sozial- und Lernkompetenzen ist für das engagierte Pädagogische Personal nur noch schwer umsetzbar. Die Unterrichtsqualität nimmt mehr und mehr ab.
Es fehlt massiv an Räumen für die Schüler, spezifische ergänzende Unterrichtsangebote können nicht mehr angeboten werden. Um jeden Fachraum muss jedes Schuljahr aufs Neue gekämpft werden, ein aussichtloses Unterfangen, wenn man die Entwicklung betrachtet. Es ist so wichtig für die geistige und kognitive Entwicklung der Kinder, dass sie die Möglichkeit haben, in speziell dafür ausgestatteten Räumen zu lernen und zu experimentieren – auch schon in der Primarstufe!
Unsere tollen Lesepaten sitzen mit den Kindern auf dem Schulkorridor, da kein Platz in Klassenräumen vorhanden ist. Nahezu alle Klassenräume der Klassen 1 bis 4 werden gleichzeitig als Horträume genutzt. Das führt dazu, dass in den Räumen weniger Platz fürs Lernen und gleichzeitig weniger Platz für die kreative und spielerische Entwicklung der Kinder vor und nach dem Unterricht vorhanden ist. Auch die Lehrer werden in ihrer Arbeit eingeschränkt, da sie die Klassenräume nicht mehr für die Vor- bzw. Nachbereitung des Unterrichtes nutzen können.
Unser Speiseraum ist sehr klein und umfasst ca. 100 Plätze. Es erfordert immer wieder eine neue organisatorische Höchstleistung der Schul- und der Hortleitung, allen Kindern ein möglichst stressfreies Mittagessen zu ermöglich. Die ersten Kinder nehmen bereits um 10:45 Uhr ihr Mittagessen ein, die letzten beginnen erst um 14:00 Uhr damit. Teilweise wird der Unterricht unterbrochen und in die Pausen verlängert, damit alle Kinder essen gehen können.
Mit der steigenden Schülerzahl wird auch ein anderes Thema immer brisanter: unser Schulhof. Er ist sehr beengt und absolut nicht ausreichend groß für 700 Schüler. Die Unfallgefahr ist erhöht, Auseinandersetzungen unter den Kindern häufen sich, da eine ausreichende Bewegungsfreiheit nicht gegeben ist und Rückzugsmöglichkeiten fehlen. Es gibt Flächen, die man durch Abriss und Neugestaltung als Schulhoffläche nutzen könnte. Aber hier wird der Antrag seitens der Senatsverwaltung immer und immer wieder mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel abgelehnt. Eine große Unterstützung erhalten wir hier vom Verein Rot-Weiß-Hellersdorf, der uns in den Pausenzeiten großzügig den Sportplatz hinter der Schule zur Verfügung stellt. Eine Geste, die nicht selbstverständlich ist und die unsere Schule sehr zu schätzen weiß. Hätten wir diese Möglichkeit nicht, wäre es nicht möglich, dass alle Kinder gleichzeitig Pause machen können.
Die Anzahl der Toiletten stellt eigentlich kein Problem in unserer Schule dar, aber natürlich wird der Zustand durch die frequentierte Nutzung jeder einzelnen Toilette zur Herausforderung. Die hygienischen Bedingungen der Sanitäreinrichtungen sind unterirdisch. Verstopfungen und extreme Verschmutzungen mit Fäkalien sind an der Tagesordnung. Für viele Kinder ist der Gang zur Toilette nur mit großer persönlicher Überwindung möglich.
Ein großes Problem stellt auch das erhöhte Verkehrsaufkommen vor der Schule da. Viele Kinder werden von Ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Das Aussteigen blockiert die eh schon enge Straße und es kommt zu vermehrten Staus. Eine Baustelle auf dem direkten Schulweg fördert die Blockierungen zusätzlich. Einige Kinder kommen auf dem Fußweg mit dem Fahrrad zur Schule, da das Fahren auf der Straße unmöglich ist. Die Unfallgefahr ist hier gleich an mehreren Stellen massiv.
Wir fordern die Politik auf, Ihre Sparmaßnahmen im Bildungsbereich sofort einzustellen und die Schulbauoffensive deutlich schneller und umfangreicher voranzutreiben. Wir brauchen mehr Schulen, nicht irgendwann, sondern JETZT !!! Die Bildung unserer Kinder muss mit an oberster Stelle in der Politik stehen, denn es muss auch in naher Zukunft noch möglich sein, allen Kindern die Chance auf Bildung zu geben.
Bericht wurde geschrieben von
Stefanie Goldmann, Tina Ratajczak und Diana Förster
(Gesamtelternvertretung der Grundschule an der Wuhle)
Bücherwurmgrundschule am Weiher
Über 520 Bücherwürmer gehen mittlerweile auf eine inklusive Grundschule im Norden von Hellersdorf und es werden jährlich mehr (mittlerweile 5 zügig in Klasse 1) welche ursprünglich 2,5-zügig konzipiert war. 80 Bücherwürmer besitzen einen Förderbedarf (inklusive Förderbedarf im Bereich „geistige Entwicklung), das sind ca. 15% der beschulten Kinder.
- 520 Kinder und deren pädagogisches Personal werden seit Jahren vom Bezirk vergessen.
Schafe, Kühe und Lurche haben in Marzahn-Hellersdorf einen höheren Stellenwert als unsere
Kinder -
Seit 7 Jahren kämpfen meine Elternvertreter*innen, alle am Schulleben Beteiligten und ich um ein angenehmes Schulumfeld, wo Kinder gerne und mit Freude ihren Schulalltag absolvieren sollen. NEIN – nicht an der Bücherwurmgrundschule. Der Bezirk lehnt all unsere Vorschläge ab, kommt mit keinen Alternativangeboten und hebt die Schülerzahl von Jahr zu Jahr an. Ansprechen möchte ich hier folgende Punkte:
- 520 SuS müssen ihr Essen in einem Speisesaal von ca. 100qm2 einnehmen. Nicht umsetzbar – der Bezirk hat sich nach einer Begehung gegen einen zweiten Speiseraum im neuen Schulgebäude ausgesprochen. Ein Alternativangebot wird nicht gegeben – wieso auch. Nun muss das Essen gestaffelt, während andere Unterricht haben, erfolgen.
- Ein von der EU finanzierter Bolz- und Spielplatz (5 Jahre alt) wurde abgerissen und die Fläche der Bücherwurmgrundschule ohne Begründung entzogen. Eine Ersatzfläche wurde uns nicht angeboten! Eine rechtliche Begründung liegt nicht vor! Angrenzende Flächen sind lieber für Schafe und Kühe vorgesehen bzw. für einen angeblichen Lurch (wurde von der Schutzgemeinschaft Hönower Weiherkette nicht bestätigt!).
- Das ehemalige Hortgebäude (abgegrenzt durch eine 30-Zonen-Straße) sollte bereits vor mehr als 4 Jahren zu einem zweiten Schulgebäude umsaniert werden. Seit einem Jahr werden zwei 1. Klassen an die Wilhelm-Busch-Schule täglich transportiert. Zu Beginn des Schuljahres 22/23 wird das Gebäude nun hoffentlich fertig sein – aber ohne Fertigstellung einer Frei- und Spielfläche für die Pausen. Wo sollen die Kinder ihre Pause verbringen? Selbst eine Planung hat der Bezirk bis heute nicht vorgelegt – es gibt noch keine!
- Spielgeräte werden, obwohl die Ämter seit Monaten Bescheid wissen, nicht repariert.
- Im September 2021 wurde, nach 6 Jahren intensiven Bemühens, durch Hr. Lemm die politische Entscheidung, die 30-Zonen-Straße zwischen dem Schul- und ehemaligen Hortgebäude zu endwidmen, kundgetan. Eine gefahrlose Überquerung kann aber nur durch die Einzäunung des Geländes erfolgen, was erst passieren kann nach einer zweimaligen Ausschreibung im Amtsblatt Berlin. Dies ist bis heute nicht erfolgt. Und wie dann die Straße zu einer Frei- und Spielfläche für die Kinder hergestellt werden soll? Dazu gibt es keine Aussage – es bleibt eine Betonstraße!
- In einer inklusiven Schule muss besonders auf die Einschränkung der Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf geachtet werden (siehe DGVU). Anfang September 2021 wurden Akustikdecken beantragt. Ein angefordertes Gutachten stellte fest, dass der Toleranzbereich für eine inklusive Schule in der Bücherwurmgrundschule um das 5-fache höher liegt. Laut DGVU (Sichere Schule) stellt die derzeitige Akustik eine Gesundheitsgefahr für alle in der Schule lernenden und arbeitenden Personen dar. Es wird über die Unfallverhütungsvorschriften generell eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Instandhaltung in Schulen gefordert. Aussage vom Bezirk: „ ...keine Handlungsgrundlage…“; „...dem Bedarfsträger wurde auch nicht die gesetzliche Notwendigkeit der Akustikmaßnahmen nachgewiesen.“ Also die Gefährdung wird hingenommen, dafür wird die Schule mit noch mehr Kindern „zugestopft“.
Ein Schreiben an die ehemalige Bildungssenatorin Frau Scheeres wurde gänzlich ignoriert.
Persönliche Gespräche mit Herr Lemm und Dr. Kühne haben keine positiven Effekte auf das Schulumfeld der Kinder bewirkt. Es wird alles weggelächelt und erzählt wie schön es sei bald neue Grundschulen im Bezirk zu haben. Aber Geld in unsere „alten“ Schulen zu investieren davon spricht niemand. Und wie sieht es mit dem Brandschutz aus – dies wird bei keiner Begehung wirklich berücksichtigt!
Katja Neidel
(GEV-Vorsitz)
Mahlsdorfer Grundschule
Lieber Berliner Senat,
es wäre schön, wenn Sie jetzt mitsingen:
In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit…
Halt. Stop. Falscher Text. Bitte nochmal mit derselben Melodie
In einem uns bekanntem Land, vor gar nicht allzu langer Zeit…
Also heute und gestern und vorgestern – Sie können aufhören zu singen – gingen unsere Kinder in ihre Schule in Mahlsdorf im Bezirk Marzahn Hellersdorf. Und auch wenn es seine Vorteile hat, viele Menschen kennenzulernen, hat es doch auch einen großen Wert, wenn jedes Kind genug Raum bekommt, um sich zu entfalten.
Für wie stark halten Sie die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder, wenn sie nur noch einen „halben“ Platz haben? Wieviel Struktur kann das Schulsystem in den kindlichen Alltag bringen, wenn der Mittagsausgabezyklus sich über mehr als 3 Stunden erstreckt, damit jedes Kind die Möglichkeit bekommt, sitzend sein Mittag zu essen? Was glauben Sie, wieviel Wertschätzung unsere Kinder fühlen, wenn kein Raum für ihre Bedürfnisse da ist? Und es geht nicht nur um das Bauwerk, sondern auch den emotionalen Raum. Wissen Sie wie hilfreich individuelle Förderung von Schülern ist? Meinen Sie, dass das Ausmalen von Bildern, die geistige Entwicklung eines Kindes in dem Maße stimuliert, wie es eine Lehrkraft tun könnte, die sich Zeit und Raum für ein Kind nehmen kann? Kennen Sie den Geruch von sanitären Einrichtungen, wenn doppelt so viele Nutzer als vorgesehen diese nutzen? Haben Sie eine Idee, was Kinder über die Gesellschaft lernen, in der der für sie geschaffene Raum derart reduziert wird?
Falls Sie bei einem dieser Punkte neue Erfahrungen benötigen, besuchen Sie doch bitte unsere Mahlsdorfer Grundschule.
Falls das nicht der Fall ist, lassen Sie nicht zu, dass im Haushaltsentwurf Kürzungen vorgenommen werden, die zu Verzögerungen der Schulbauoffensive führen. In unserem Bezirk gibt es aktuell ein Defizit an 3000 Schulplätzen. Dieses Defizit wird bei der aktuellen Bevölkerungsentwicklung steigen. Wir bitten Sie auf eine Beschleunigung des Schulausbaus und der Inbetriebnahme neuer Schulplätze hinzuarbeiten. Aus unserer Sicht bringt es nicht nur finanzielle und politische Vorteile, sondern auch gesellschaftliche. Und nur mit Klatschen für Lehrende und Kinder werden diese Effekte nicht erzielt.
„Kinder sind nicht nur freundliche Lichtstrahlen des Himmels und Gottesgrüsse, sondern auch ernsteFragen aus der Ewigkeit und schwere Aufgaben für die Zukunft“. Friedrich Schleiermacher
Mit erwartungsvollen Grüßen
Die Eltern der Kinder in der Mahlsdorfer Grundschule
Schule „Am grünen Stadtrand“
Protest gegen die Kürzungen von Mitteln im Schulneubau
Bericht der Schule am grünen Stadtrand
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den letzten Jahren ist die Zahl der Kinder an unseren Schulen immer weiter gestiegen. Bekannt ist seit langem, dass in den Geburtenschwachen Jahrgängen die Anzahl der Schulen reduziert wurde und es nur zum Teil einen Neubau von Schulen gab.
Dieses gleicht natürlich nicht den heutigen Bedarf an Schulen und Personal aus. Zudem gibt es in den vorhandenen Schulen erhebliche Missstände.
So auch in der Schule „Am grünen Stadtrand“. Hier ist die Technik und auch die elektrischen Leitungen so veraltet, dass die Klassen nur minimal mit der technischen Ausrüstung arbeiten können, da sonst die Elektrik des gesamten Hauses zusammen bricht. Zudem haben die Klassen nur zwei Active Boards. Eins davon ist so veraltet, dass es laut Schule eigentlich schon längst entsorgt werden sollte. Dazu kommt, dass Anschaffungen für Lampenmaterial für die technischen Geräte so teuer sind, dass sie oft nicht ins Budget passen.
In der Turnhalle der Schule existiert bist dato kein Prallschutz an den Wänden. Wird gegen die Wände geschossen, lösen sich Verschraubungen und dann kommt die Wandverkleidung herunter. So können Ballspiele und Arbeitsgemeinschaften leider nicht durchgeführt werden. Zudem birgt dies eine große Verletzungsgefahr für die Kinder. Hier weiß das Bezirksamt schon lange Bescheid, reagiert aber bis Dato leider nicht.
Um die Kinder gut unterrichten zu können, fehlt es auch an Personal. Es ist wie ein Teufelskreis. Die Lehrer sind überlastet, was einen hohen Krankenstand zu Folge hat und dies ergibt dann wieder überlastete Lehrer. Dazu kommt, dass die Klassen viel zu voll sind. Es kann nicht optimal auf die Kinder eingegangen werden, da es zunehmend auch Verständigungsschwierigkeiten mit Kindern und Familien aus anderen Kulturen gibt.
Kleinere Klassen und mehr Personal würden diese Problematik sehr entzerren. Wer aus der Pädagogik kommt, weiß, dass Kinder besser lernen können, wenn individuell auf sie eingegangen werden kann. Die ist mit der jetzigen Situation leider nicht möglich.
Hinzu kommt, in der Schule „Am grünen Stadtrand“ noch, dass sie unterteilt ist in eine Grundschule und eine Schule für Kinder mit Einschränkungen. Hier sind die Missstände am größten. So fehlt es an grundlegenden Sachen, wie zum Beispiel: warmes Wasser, fehlende Wickelräume und vieles mehr. Dies ist für die Kinder, die Eltern und auch das Personal wie ein Schlag ins Gesicht und ein nicht zu verantwortender Zustand, der SOFORT behoben werden sollte.
Das Bauamt hat aber eindeutig entschieden, dass wir eine normale GS-Schule sind und kein Förderzentrum. Aus diesem Grund werden keine Gelder investiert. Dieser Aspekt geht eindeutig gegen die menschliche Würde und ich frage mich, ob seitens des Bauamtes auch so entschieden worden wäre, wenn einer der Mitarbeiter selbst ein Kind an dieser Schule hätte, welches beispielsweise noch Inkontinenzmaterial trägt und auf all das angewiesen wäre?
In diesem Sinne bitte ich um eine sofortige Änderung der bekannten Mängel.
Irina Fischer
Bezirkselternvertreter der Schule
„Am grünen Stadtrand“
Tempelhof-Schöneberg
Stechlinsee-Grundschule
Wir sollten einen Anbau erhalten, der die Einrichtung einer Schumensa und 4 weiterer Klassenräume ermöglicht hätte („fliegendes Klassenzimmer"). Fertigstellung sollte ursprünglich letzten Sommer sein und der Neubau schon im Jahr 21/22 mitlaufen.
Das Denkmalamt hat dieses Vorhaben beendet, da unser Schulgebäude unter Denkmalschutz steht und das neue Gebäude hier wohl optisch gestört hätte.
Insofern sind wir schon zuvor „Opfer" von gecancelten Maßnahmen geworden und die Streichung von Mitteln betrifft uns hier nur noch sekundär.
Die Schule ist dahingehend soweit überbelegt, dass wir keine Teilungsräume mehr haben. Wir haben nun auch die Maximalkapazität möglicher Klassen erreicht, nachdem wir nun auch mehrere ukrainische Kinder in den Schulbetrieb integriert haben.
Die Schaffung einer „Mensa" wurde vor kurzem durch Improvisation und der Opferung von Freiflächen der „Schulinsel" (Aufenthaltsbereich der Kinder in unterrichtsfreien Zeiten währende der Schulzeit) geschaffen.
In Folge der maximalen Belegung und dem Fehlen der Teilungsräume, aber auch der Corona-Pandemie geschuldet, hat sich das Kollegium mehrheitlich für eine Änderung der Beschulungsform entschieden.
So wird unsere Schule das Jahrgangsübergreifende Lernen ab dem Schuljahr 23/24 durch Jahrgangsklassen ersetzen, was ich persönlich bedauere.
Bei uns im Bezirk entstehen z.B. gerade bis zu 1500 neue Wohnungen in der neuen Wohnanlage „Friedenauer Höhe" am Innsbrucker Platz. Hier werden sicher einige Kinder zusätzlich in den Bezirk kommen, was den Druck auf die Schulen zur Schaffung zusätzlicher Schulplätze erhöhen wird. In fußläufiger Entfernung gibt es 4 Grundschulen von denen 2 schon jetzt als überbelegt gelten (Ruppin und Stechlinsee GS). Bleiben für die neuen Grundschüler die Friedenauer Gemeinschaftsschule und die Fläming.
Man darf gespannt sein, wie der Bezirk die zu erwartenden zusätzlichen Schüler ohne Schaffung neuer Kapazitäten unterbringen möchte, ohne die Klassenstärken zu erhöhen und das System Schule weiter überzustrapazieren (Personalmangel).
Seitens unserer Schulleitung wird vor dem Hintergrund der Entscheidung des Denkmalamtes kein Protest erfolgen. Wir sind voll und zusätzliche Kapazitäten könnten nur durch „Verdichtung" der Klassen erfolgen, die zur Zeit mit ca. 26 Schülerinnen je Klasse belegt sind.
Grundschule auf dem Tempelhofer Feld
Aufgrund steigenden Bedarfs wurde die ursprünglich zweizügige Grundschule auf dem Tempelhofer Feld erst auf drei Züge und zuletzt über mehrere Jahre auf vier Züge umgestellt. Ab dem nächsten Schuljahr ist die Schule komplett vierzügig. Zusätzlich gibt es zwei Willkommensklassen. Alle diese Menschen brauchen Raum! Um die allergrößten Probleme der fehlenden Klassenräume zu kompensieren, erhielten wir 2019 endlich "fliegende Klassenzimmer", nachdem zwischendurch zwei Klassen in einem Container-Notbau untergebracht werden mussten. Leider fiel damit auch die Priorität unserer Schule, da die Situation an anderen Schulen im Bezirk prekärer ist. Ursprünglich waren Sanierung und Umbau in der Investitionsplanung für 2017 – 2021 vorgesehen. Zuletzt war die erste Baurate für 2025 geplant. Auch mit Blick auf die Asbestbelastung unserer und weiterer Schulen im Bezirk dürfen überfällige Umbaumaßnahmen und Sanierungen nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden!
Die Mensa hat gerade mal die Hälfte der nach dem Musterraumprogramm vorgesehenen Fläche. Bei der Turnhalle ist es noch schlimmer. Der Stundenplan wird um die Mängel herum gebaut.
Deshalb gibt es für die Grundschüler:innen jetzt eine 0. Stunde - in Ausnahmefällen, insbesondere Sportunterricht. Der Unterricht beginnt dann um 7:30 Uhr.
Raum und Zeit für Zusatzangebote, wie Religionsunterricht oder Lebenskunde, eigentlich laut Schulgesetz vorgeschrieben, sind unter diesen Umständen sehr schwer zu ermöglichen.
Gegessen wird in Sieben Bändern mit 20 – 25 Minuten Zeit pro Band. Der DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung empfiehlt eine Stunde und normalerweise wären es auch eher 3 Essensdurchgänge. Mit 20 Minuten Essenszeit funktioniert kein gesundes Schulmittagessen.
Die Streckung des Essensfensters bedeutet natürlich auch, dass Erzieher:innen hier zu Lasten der Angebote des offenen Ganztagsbetriebs (OGB) eingesetzt werden müssen.
Der offene Ganztagsbetrieb, als Weiterentwicklung des Schulhorts im Anschluss an den regulären Unterricht, benötigt natürlich auch Raum.
Zuletzt musste der offene Ganztagsbetrieb für weitere Klassenräume weichen. Es wurde ein Kompromiss gefunden und Räume getauscht. Der Ganztag hat jetzt weniger Räume, aber dafür einen etwas größeren. Für die Finanzierung der entsprechenden Arbeiten musste der Förderverein, die Hungerharke, einspringen.
Wir freuen uns auf den Sommer und hoffentlich gutes Wetter. Denn bei schlechtem Wetter und im Winter treten die Raumprobleme im offenen Ganztagsbetrieb besonders zu Tage.
Corona hat die Schüler:innen und das pädagogische Personal sehr belastet. Soziale Konflikte nehmen an vielen Schulen zu. Enger Raum verstärkt diese Probleme. Mit gestresstem pädagogischen Personal und Schüler:innen ist kein guter Unterricht möglich. Und vor allem ist solch eine Mehrbelastung nur für begrenzte Zeit auszuhalten. Mit den jetzt bekannt gegebenen Kürzungen bei steigenden Baukosten befürchten wir, dass sich die Maßnahmen weiter verzögern, was eine dauerhafte Belastung für Schülerinnen und Schüler und vor allem auch das pädagogische Personal bedeutet. Es geht an die Substanz!
Als Elternvertreter möchte ich an dieser Stelle das gesamte pädagogische Personal und insbesondere die Leitung von Schule und OGB Schulburg loben, die stetig versuchen das Beste aus der Situation zu machen.
Wir hoffen auf ein Einlenken der Politik!
GEV-Vorstand (Schulelternsprecher und Stellvertreter:innen)Enno Gröper, Christiane von Alemann,
Olaf Höhne, Mara Lindenberg
Mitte
Hansa-Grundschule
- Der Schulentwicklungsplan stellt die Hansa-Grundschule 2-zügig dar (18/19 sowie zukünftig).
- De facto ist die Hansa-Grundschule 2,5-zügig (15 Klassen der Stufe 1-6) und dies mind. seit 16/17, sehr wahrscheinlich schon länger.
- Die zwei neuen Klassen in 20/21 sind mit 25 und 27 Kindern gestartet, Zielgröße ist 25 Kinder, zzgl. "reingeklagte Kinder".
- Im Schulsprengel sind seit 2020 sehr viele Neubauten entstanden (sicher 250 WE), direkt angrenzend in Charlottenburg nochmal 300 WE, die dort keine Grundschule in Reichweite haben. --> Hier sind die Grundlagen des Schulentwicklungsplans fehlerhaft!
- Die Anzahl der Klassen bedeutet bereits jetzt, dass es zu sogenannten "Doppelbelegungen" kommt: Klassenraum und Nachmittagsraum in aller Regel sind identisch, es gibt nur zwei Ausnahmen.
- Durch die Doppelnutzung ist es in den Räumen sehr eng, da neben den Tischen noch die Spielecken unterzubringen sind! Während des Unterrichts werden die Kinder durch den Blick auf die Spielecken abgelenkt, am Nachmittag sehen sie weiterhin die Tafel und die Lehrmaterialien.
- Mit den bis zu 27 Kindern pro Klasse holen sich Lehrer und Erzieher "täglich blaue Flecken".
- Infolge der Raumnot fehlt es auch an Fachräumen. Wir haben zwar welche, aber die Anzahl liegt sicher unter den Standards (die ich nicht recherchiert habe).
- Mit der im Mai 22 gestarteten Willkommensklasse, wird es noch enger. (trotzdem hat sich die Schule dazu bereiterklärt, um in der noch größeren Not der Flüchtlinge zu helfen)
- Da kein Neubau/Anbau geplant ist, fehlt Geld ggf. für Sanierung/Instandsetzung (oder betrifft der Geldausfall nur Neubauten?). D.h., dass Räume eingeschränkt genutzt werden können. Grundsätzlich steht das Gebäudeensemble der Hansa-Grundschule unter Denkmalschutz, so dass Anbauten nicht möglich sind und Platz für Container nicht gegeben ist (Ensemble-Schutz).
- Nicht nur die Räume sind knapp, auch der Platz in der Mensa (seeehr gestreckte, gestaffelte Zeiten (die Letzten sehen was übrig bleibt).
- Im Umkehrschluss können ausbleibende Reparaturen aber auch Raumengpässe temporär verhindern, da keine Räume wegen Sanierung wegfallen.
- Die Hansa-Grundschule hat zwar einen Sportplatz, dieser wird jedoch vom Gymnasium Tiergarten mitbenutzt (für Sport und als Pausenhof, das das Gym keinen Hof hat). Die Überbelegung bedeutet auch höhere Anforderungen an den Sportplatz, die Turnhalle und den Pausenhof.
- Die Mittel aus dem Digitalpakt wurden immer noch nicht umgesetzt, offenbar fehlt es dem BA Mitte an Ausschreibungskapazitäten.
- Personalknappheit ist seit Längerem ein wesentliches Problem, im SJ 21/22 sehr stark! Mit der Willkommensklasse kam eine zusätzliche Lehrkraft, aber keine zusätzlichen Erzieher für den Nachmittagsbereich.
Frank Neubeiser,
für das GEV Vorstandsteam 21/22 der Hansa-Grundschule Berlin-Tiergarten
City-Grundschule
- jährliche Zunahme der Schülerzahlen seit 2018 (seit 2018-2019 4-5 zügig, davor 2-3)
- Containerbau 2018 ohne Ausbau der Turnhalle/Aula
- dadurch Verminderung des Schulhofes und Halbierung der Freispielräume für die Schüler, regelmäßiges Ausweichen auf benachbarte Spielplätze notwendig
- Verminderung der Anzahl der Horträume
- weniger zur Verfügung stehende Räume und Personal für AG´s; dadurch reduzierte Möglichkeiten AG´s durch externe Träger (z.B. Eltern) zu ermöglichen.
- Überlastung der vorhandenen Technik, ohne zügigen Ersatz oder Reparatur, wenn diese kaputt gehen (z.B. Kopierer, Smartboard)
- nicht angepasste technische Ausstattung der Computerräume an die steigenden Schülerzahlen.
- Sanitäre Räume (SR) – schwierig auszubauen, dadurch Hygiene grenzwertig bei angestiegenen Schülerzahlen, dadurch höhere Frequentierung der SR
- Nicht ausreichend qualifiziertes PERSONAL vorhanden, ins besondere für die ersten zwei Jahrgangsstufen. Ausweichen auf Quereinsteiger/ in Ausbildung notwendig, die Hälfte der Neueingestellten sind Studenten oder nicht ausreichend qualifiziert.
- Zum nächsten Schuljahr muss die City-Grundschule sogar noch eine 6. erste Klasse aufnehmen. Eine Erweiterung des Schulgebäudes oder der Turnhalle ist überhaupt nicht in Sicht. Die Verwaltungen haben kurz- und langfristig versäumt irgendeinen Plan zu machen, der die steigende Schulerzahl in unserem Bezirk berücksichtigt und für ausreichende Schulplätze und qualifiziertes Personal sorgt.
- Unsere Schule platzt definitiv demnächst aus allen Nähten. Die Personalsituation ist genauso dramatisch.
Gesamtelternvertretung und Schulleitung der City-Grundschule
Grundschule am Brandenburger Tor
Die Schule besteht aus einem Regelschulbereich und einer Europaschule (Partnersprache Russisch). Sie ist vierzügig (im Regelbereich 1. Klasse fünfzügig) und hat fast 600 Kinder.
Die Frequenzen schwanken sehr stark, in den Klassen 1-3 sind es 26-27 Kinder, ab Klasse 5 ist die Schule unterfrequentiert aufgrund des Abgangs der Leistungsträger:innen an die grundständigen Gymnasien. Da es kein SESB-Gymnasium gibt, reichen vielen Familien 4 Jahre SESB, um dann ihre Kinder auf ein deutschsprachiges Gymnasium zu schicken.
Aufgrund der mangelnden Schulplätze werden vielen Familien im Einzugsgebiet anderweitige Schulplätze angeboten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Die Schulanmeldungen erfolgen im Oktober. Der Prozess der Schulplatzvergabe ist Ende April immer noch nicht abgeschlossen.
Die voraussichtliche Frequenz für die zukünftigen 1. Klassen wird 27 sein, um den Mangel an Schulen auszugleichen. Das hat u.a. Folgen für jedes einzelne Kind, da es weniger Zuwendung erfahren kann. Der Stresspegel steigt bei zunehmender Verdichtung in allen Räumlichkeiten.
- Platzmangel auf den Schulhöfen. Eine Pausenstaffelung kommt aufgrund der Lärmbelästigung für die Unterrichtstätigkeit in den verbauten Innenhöfen nicht infrage. Gedränge in den Gängen zu den Pausenzeiten erhöht die Unfallquote.
- Lärmpegel: Wir haben in der Sommerzeit ein dauerhaftes Problem, wenn jüngere Kinder bereits Schulschluss haben und sich auf den Höfen aufhalten, ist Unterricht akustisch und konzentrationsmäßig eine enorme Herausforderung für die Kinder.
- Sporthalle: Die Hallenbeleuchtung erfolgt über einen klapprigen Drehschalter aus dem Jahr 1988. Die Beheizung erfolgt über ein Deckenstrahlersystem, dessen Effizienz bereits vor vielen Jahren durch Fachleute bemängelt wurde. Eine teilweise Belüftung in der 6. Etage ist möglich, wenn man die schwergängigen Kippfenster an den Dachschrägen (ca. 65qm) über einen Gitterrostlaufsteg kletternd erreicht. Die Belegungskapazität ist bereits jetzt voll ausgeschöpft, es passen jeweils 2 Klassen in die Halle, dazu kommt der AG-Betrieb an 2 Schultagen ab 7. Stunde.
- Schulküche: unzureichende Stromversorgung aufgrund der elektrischen Installation vor 1990, Bauteil C. Bereits vor 10 Jahren war die Versorgung der Schulküche mit einem eigenen Stromanschluss durch die Bauleitung Elektro bei FM geplant. Unzählige Rohrbrüche, besonders im Deckenbereich, haben zu Schaden an der Deckenkonstruktion geführt. Die Brandsicherheitsausstattung ist unzureichend. Die verbauten Aluminiumkabel brechen zunehmend aufgrud ihres Alters. Das Heizsystem ist mit der damals üblichen Entlüftungsringleitung ausgeführt. Die Lüftung ist nur über Kippfenster möglich, die nach einem Lüftungsplan erfolgt. Aufgrund der großen Fenster in Aluminium/ Stahlrahmenkonstruktion fehlt Wärmedämmung. An den Abwasserleitungen sind massive Schäden dokumentiert worden. Die Sanitärinstallationen widersprechen den heutigen Anforderungen von Hygiene.
- Die Essenversorgung der anzahlmäßig steigenden Schüler:innen muss zwischen 11.10 und 14.20 Uhr erfolgen. Standzeiten der Mahlzeiten dürfen nicht überschritten werden. Der Speisesaal mit ca.250 qm bietet gleichzeitig Platz für 6 von 25 Klassen.
- In Planung ist der Auszug der tjfbg aus dem Schulgebäude und der Ausbau der Räumlichkeiten zu Arbeitszimmern. Das Kollegium hat über 90 Pädagog:innen. Dringend benötigt wird ein Lehrerzimmer, das es bisher nicht gab.
Mittelzuweisungen für die dringend notwendige Sanierung der vorhandenen Bausubstanz des Bauteils C waren für die nächsten Jahre geplant.
Uwe Engelking (GEV-Vorsitzender) und Schulleitung