15.12.2011
Mobbing hat viele Formen, aber eines ist allen gemein: Betroffene tun sich schwer, sich selbst aus ihrer Lage zu befreien. Aber es gibt ein paar Dinge, mit denen Mobbingopfer sich helfen können.
Weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/karriere/mobbing-in-der-schule-raus-aus-der-opferrolle-1.1235565
12.12.2011
Rund 1,5 Milliarden Euro geben Eltern für die Extraschicht nach Schulende aus. Wer Nachhilfe nimmt, hat nicht immer schlechte Noten. Wer sie gibt, benötigt pädagogisches Geschick.
14.12.2011 | Stiftung
Benotung und Schulempfehlung fördern Chancenungleichheit in der Bildung
Neue Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung untersucht Verhältnis von Leistungsdiagnostik und sozialer Ungleichheit an Schulen
Deutlicher Zusammenhang zwischen Schulnoten und sozialem Status / Schichtspezifische Unterschiede . in der schulischen Leistung spielen die größte Rolle / Noten und Schulempfehlungen fallen jedoch auch bei gleicher Leistung je nach Schichtzugehörigkeit unterschiedlich aus / Bei sozial gerechter Notenvergabe würden deutlich mehr Arbeiterkinder das Gymnasium besuchen / Migrationshintergrund spielt bei der Notenvergabe kaum eine Rolle / Mädchen erhalten im Schnitt bessere Noten / Bessere Leistungsdiagnostik gefordert
Düsseldorf/Berlin, 14.12.2011. Nicht nur die Leistungen fließen in die Schulnoten ein, sondern auch andere Faktoren wie der soziale Hintergrund der Schülerinnen und Schüler und das Geschlecht. Sowohl in der Grundschule als auch am Ende der gymnasialen Oberstufe können diese Faktoren nachgewiesen werden. Demnach erhalten Kinder aus sozial benachteiligten Familien – bei gleicher Leistung in einem standardisierten Test – in der Schule schlechtere Noten als Kinder aus sozial begünstigten Elternhäusern. Im Durchschnitt erhalten Mädchen bessere Noten als Jungen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland mit dem Titel „Herkunft zensiert? Leistungsdiagnostik und soziale Ungleichheiten in der Schule“. Durchgeführt wurde die Studie von den Bildungsforschern Prof. Dr. Kai Maaz (Universität Potsdam), Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Universität Tübingen) und Prof. Dr. Franz Baeriswyl (Universität Freiburg/Schweiz). Auf Grundlage vorliegender Daten haben die Wissenschaftler in einer umfassenden Analyse den Zusammenhang zwischen Schulnoten und den Effekten der sozialen Herkunft ermittelt. Die Befunde basieren auf Daten der TIMSS-Übergangsstudie (Trends in International Mathematics and Science Study), der Berliner ELEMENT-Studie (Erhebung zum Lese- und Mathematikverständnis) sowie der TOSCA-Studie (Transformation des Sekundarschulsystems und akademische Karrieren) sowie aus einer aktuellen Übergangsstudie aus der Schweiz.
Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland: „Die Studie zeigt, wie wichtig individuelle Förderung sozial schwacher Kinder ist, damit diese nicht schon in einem frühen Stadium ihrer Bildungslaufbahn wegen schlechterer Leistungen abgehängt werden. Zudem sehen wir, dass auch Noten und Schulempfehlungen zur sozialen Ungleichheit beitragen. Die Konsequenz darf aber nicht Lehrerschelte sein. Vielmehr sollten die üblichen Formen der Leistungsdiagnostik und Übertrittsregelungen überdacht werden.“
Herkunft wird mit zensiert
Um den Effekt der unterschiedlichen Faktoren wie Familienhintergrund und Geschlecht zu messen, verglichen die Wissenschaftler die Schulnoten mit den Ergebnissen eines standardisierten, schriftlichen Leistungstests, der sowohl mathematisch-naturwissenschaftliche als auch sprachliche Kompetenzen misst. Hier zeigte sich bei gleichem Testergebnis ein deutlicher Effekt des sozioökonomischen Hintergrunds auf die vergebenen Zensuren. Die Notenvergabe lässt sich zu 49,4 Prozent mit der Leistung der Schülerinnen und Schüler erklären, aber die Noten korrelieren auch mit dem sozialen Status der Eltern und dem elterlichen Bücherbesitz als Anzeichen für die Bildungsnähe.
Für die manchmal geäußerte Vermutung, dass die Schüler aus sozial schwachen Familien die schlechteren Noten bekommen, weil sie weniger Anstrengungsbereitschaft zeigen, konnten die Forscher keine Belege finden, betonten aber die Notwendigkeit, dieser Frage genauer nachzugehen.
Die Annahme, dass Schüler mit Migrationshintergrund an der Übergangsschwelle von der Grundschule in die weiterführende Schule wegen ungerechter Notenvergabe benachteiligt werden könnten, wurde durch die Studie nicht bestätigt. Die Studie zeigt zudem, dass der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Notenvergabe in der vier- und der sechsjährigen Grundschule und in der Stichprobe aus der Schweiz gleich groß ausfällt.
Wie sich der soziale Herkunftseffekt zusammensetzt
Leistungsbewertung in Form von Noten und die Vergabe von Schulempfehlungen spielen hierzulande noch immer eine entscheidende Rolle für den weiteren Bildungsverlauf und die langfristigen Aufstiegschancen von Kindern und Jugendlichen. Die Wissenschaftler fragten daher, wie genau sich der soziale Herkunftseffekt zusammensetzt. Für die Bildungspolitik ergeben sich hieraus womöglich aufschlussreiche Erkenntnisse darüber, wie sich Herkunftseffekte reduzieren lassen. Fragt man nach dem Einfluss der sozialen Herkunft auf die Vergabe der Schulempfehlung, so zeigt sich zunächst, dass es vor allem die je nach sozialer Schichtzugehörigkeit unterschiedliche Leistung ist, die zu unterschiedlichen Schulempfehlungen führt. Dieser sogenannte „primäre Effekt“ macht über 51 Prozent des gesamten sozialen Herkunftseffektes aus und ist u.a. auf häusliche Bedingungen und mangelnde Förderung durch die Eltern zurückzuführen. Zu immerhin 23,4 Prozent aber entsteht die soziale Ungleichheit durch die Einschätzung der Lehrkräfte, die je nach Schichtzugehörigkeit der Schüler unterschiedliche Schulempfehlungen vergeben, und dies bei gleicher Leistung im standardisierten Test und gleichen Noten. Zu 25,5 Prozent entsteht die soziale Verzerrung bei der Empfehlungsvergabe durch ungleiche Notenvergabe bei gleicher Leistung während der Grundschulzeit. Wenn Benotungen und die Einschätzung der Schule sozial neutral wären, könnte der Einfluss der sozialen Herkunft auf die Übergangsempfehlung um die Hälfte reduziert werden, so die Wissenschaftler.
Die Analysen zeigen, dass sich der Anteil der Arbeiterkinder, die ein Gymnasium besuchen, von derzeit 19,2 Prozent auf 28,5 Prozent erhöhen würde, wenn sie bei gleicher Leistung nicht mehr ungleich benotet würden. Würden sich die Eltern beim Übergang unabhängig von ihrer sozialen Herkunft für eine Schulform entscheiden, würde sich die Gymnasialquote sogar auf 32,5 Prozent erhöhen.
Beim tatsächlichen Übergang auf die weiterführende Schulform basiert der soziale Herkunftseffekt zu 29,9 Prozent auf sozialschichtabhängiger unterschiedlicher Benotung und Schulempfehlung bei gleicher Leistung. Auch das elterliche Ent-scheidungsverhalten (28,6 Prozent des Herkunftseffektes) spielt eine wesentliche Rolle. Schichtabhängige Leistungsunterschiede machen 41,6 Prozent des Herkunftseffektes aus. Diese Analyse zeigt insgesamt, dass soziale Ungleichheit auch, aber nur zu einem gewissen Teil an der Übergangssituation zur weiterführenden Schule entsteht. Der Anteil des sozialen Herkunftseffektes, der unmittelbar am Übergang zum Tragen kommt, macht etwas mehr als ein Viertel (28,6 Prozent) des gesamten Herkunftseffektes aus. Leistungsunterschiede und ungleiche Benotung während der Grundschulzeit sorgen schon sehr viel früher für soziale Disparitäten. Die Studie beschreibt auch die Haltung der Lehrkräfte. Diese messen dem familiären und sozialen Umfeld eine bedeutsame Rolle für den Schulerfolg bei. Potenziell könne die Berücksichtigung dieser Faktoren, auch vor dem Hintergrund des sozialen Hintergrunds der Lehrkräfte, zu einer Stabilisierung sozialer Ungleichheiten beitragen, etwa indem wegen mangelnder Förderung im Elternhaus die Noten der Übertrittsempfehlung angepasst werden.
Hinweis: Die Studie ist als ePub innerhalb der App der Vodafone Stiftung Deutschland im Apple-Store und Android-Market sowie unter www.vodafone-stiftung.de abrufbar.
http://www.vodafone-stiftung.de/presseinfomodul/detail/153.html
15.12.2011
Problematische Bewertung
Schulnoten sind ungerecht
Arbeiterkinder und Jungen werden bei der Empfehlung fürs Gymnasium benachteiligt. Das hat eine Studie der Vodafonestiftung ergeben. Experten plädieren für die Abschaffung von Noten und die Einführung einer schriftlichen Beurteilung.
14.12.2011
Bildungsstudie: Lehrer benoten privilegierte Schüler besser
Bildungsexperte Trautwein bemängelt, dass Lehrer die eigene Erwartung in die Bewertung einfließen lassen
Ulrich Trautwein im Gespräch mit Andreas Müller
Schüler mit besserem sozialen Hintergrund hätten bessere Lernchancen und würden auch stärker gefördert, sagt Ulrich Trautwein, Ko-Autor einer Bildungsstudie der Vodafone Stiftung. Schlimmer sei jedoch, dass privilegierte Schüler von den Lehrern selbst bei gleichen Leistungen besser bewertet würden.
Weiterlesen: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1628450/
Chancenungleichheit
Die Herkunft bestimmt die Zensuren
Mehr zu: Bildungschancen, Bildungsgerechtigkeit, Gleichstellung, Migration, Übertritt, Schule
14.12.2011 - (red/pm) Bei gleicher Leistung in einem standardisierten Test erhalten Kinder aus sozial benachteiligten Familien in der Schule schlechtere Noten als Kinder aus sozial begünstigten Elternhäusern. Im Durchschnitt erhalten Mädchen bessere Noten als Jungen. So das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Weiterlesen: http://bildungsklick.de/a/81717/die-herkunft-bestimmt-die-zensuren/
12.12.2011
Große Hoffnungen ruhen darauf, mehr Migranten für den Lehrerberuf zu gewinnen. Doch auch deutsche Studenten müssen lernen, besser mit der Vielfalt im Klassenzimmer umzugehen.
Von Lisa Becker
16.12.2011
Von Martin Klesmann
Berlin –
Feuertaufe für die neue Bildungssenatorin: Sandra Scheeres trifft erstmals Berlins Schulleiter. Einige Rektoren waren hinterher angetan.
Weiterlesen: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/bildungssenatorin--jetzt-sind-die-grundschulen-dran-,10809148,11313878.html