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LEA- Bericht: 07.04.2011
Cornelia xxxxxxxxxxxx, Gesamtelternvertreterin "Schule am Friedrichshain", Berlin-Friedrichshain
Johannes Valentin xxxxxxxxxx, Gesamtelternvertreter "Ludwig-Hoffmann-Grundschule", Berlin-Friedrichshain
Sehr geehrter Herr Collet,
sehr geehrte Damen und Herren,
haben Sie vielen Dank für Ihre sehr freundliche und hilfreiche Auskunft am Telefon!
Wie schon mündlich mitgeteilt, beabsichtigen wir als Gesamtelternvertreter/innen der "Schule am Friedrichshain" und der "Ludwig-Hoffmann-Grundschule", Frau xxxxxxxx und ich, in der kommenden Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg am kommenden Mittwoch, 13.4.2011 (17:00 Uhr), eine EinwohnerInnenanfrage an das Bezirksamt zu stellen.
Thematisch geht es um die laufende Neuausschreibung für Schulessen-Anbieter an Grund- und Sonderschulen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ab dem 1.8.2011. Da die Angebotsfrist bereits am 14.4.2011 endet, ist eine besondere Dringlichkeit geboten.
Zum Sachverhalt: Durch Festschreibung der Preisobergrenze auf 2,00 Euro beim Warmanlieferung (2,10 Euro bei Kochen vor Ort oder Cook & Chill) zeichnet sich ab, dass sich gerade kleinere mittelständische und/oder qualitätsorientierte Anbieter aus der Region - wie beispielsweise unser derzeitiger Caterer "Drei Köche" - unter Beachtung aller Ausschreibungs- und Gesetzesvorgaben (wie Qualitätsstandards, Mindestlohn, Mehrwertsteuersatz von 19%, Verteuerung von Lebensmitteln in den kommenden 4 Jahren etc.) wirtschaftlich NICHT in der Lage sehen, an der Ausschreibung überhaupt teilzunehmen, was faktisch zum Ausschluss aus dem Vergabeverfahren führt. Neben der Sorge um die Gesundheit unserer Kinder sehen wir Elternvertreter damit auch unsere Mitwirkungsmöglichkeiten im Auswahlverfahren über die jeweiligen Schulkonferenzen (§ 76 Berliner Schulgesetz) beeinträchtigt.
Im Namen der Elternschaft beider Schulen (Doppelstandort) wandten wir uns am 31.3.2011 bereits mit einem Schreiben (vgl. Anlage) an Frau Bezirksstadträtin Monika Herrmann, die uns am Montag, 4.4.2011, kurzfristig zu einem klärenden Gespräch einlud und im Ergebnis eine Prüfung durch die Rechtsabteilung Ihres Hauses veranlasste. Das Ergebnis soll am kommenden Montag, 11.4.2011, vorliegen.
In Rücksprache mit Frau Herrmann wollen wir unser Anliegen - vor Auslaufen der Angebotsfrist am 14.4.2011 - einer erweiterten politischen Öffentlichkeit in der BVV bekannt machen und dazu am 13.4.2011 das Instrument der EinwohnerInnenanfrage nutzen. Wie dargelegt, werden wir 3 Fragen formulieren, die dem BVV-Büro bis spätestens Montag, 11.4.2011 (10:00 Uhr), schriftlich vorliegen müssen. In der BVV-Sitzung am Mittwoch wird Frau Herrmann dazu dann Stellung nehmen können und evtl. auch die neusten Entwicklungen mit einbeziehen.
Als offizielle Vertreterin wird Frau Cornelia xxxxxxxxxxxxx unsere EinwohnerInnenanfrage bis Montag einreichen und auch in der BVV persönlich anwesend sein! (Ich selbst bin leider in der gesamten nächsten Woche aus beruflichen Gründen nicht in Berlin.)
Unsere Kontaktdaten:
Cornelia xxxxxxxx
Gesamtelternvertreterin Schule am Friedrichshain, Berlin-Friedrichshain
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Gesamtelternvertreter Ludwig-Hoffmann-Grundschule, Berlin-Friedrichshain
Gubener Straße 38, 10243 Berlin
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Da in diesem Jahr auch in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf, Pankow und Spandau ähnliche Ausschreibungsverfahren statt finden (die Preisobergrenzen aller drei Bezirke liegen dabei wohl um mindestens 20 Cent höher!), wurde unser Anliegen inzwischen auch von der "AG Essen" des Landeselternausschusses Berlin (Vorsitz: Günter Peiritsch) aufgenommen und soll bereits in der morgigen Sitzung des LEA (8.4.2011 / 19:30) in Anwesenheit von Herrn Senator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner auf Landesebene vorgebracht werden. Dabei soll ein gemeinsames Treffen aller Schulstadträt/innen der Bezirke mit den beteiligten Senatsverwaltungen (SenBWF & SenFin), unter Einbeziehung des LEA und der "Vernetzungsstelle Schulverpflegung", angeregt werden.
Was unseren eigenen Bezirk betrifft, so freuen wir uns über die so unbürokratische und kurzfristige Möglichkeit einer EinwohnerInnenanfrage in der BVV außerordentlich! Dafür ein Dankeschön!
Unsere Anfrage wird bis Montag fristgerecht bei Ihnen eingehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes xxxxxxxxxxx
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Von:
Gesendet: Montag, 4. April 2011 12:37
An:
Betreff: Oberschulwahl - der große Beschiss
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe keine Ahnung, ob Sie die richtigen Ansprechpartner sind, aber nach den Telefonaten, die ich heute geführt habe, muss ich irgendwo Dampf ablassen, sonst platze ich!
Als Mutter dreier Kinder, von denen eines bereits erfolgreich das Gymnasium besucht und das zweite nun in der 5. Klasse so langsam in Richtung Oberschule marschiert, bin ich immer mal wieder dabei, mich zu informieren, wenn es um die Frage nach der passenden Oberschule geht. Meine Tochter ist kein Überflieger, sondern eine durchschnittliche Schülerin. Somit ist klar - so dachte ich jedenfalls -, dass die Sekundarschule genau das Richtige für sie sei. Wie prima, dass es keine Hauptschulen mehr gibt - so muss man sich keine Gedanken darum machen, ob das Kind mit seinem 3er Durchschnitt auf einer sog. Restschule landen würde. Weit gefehlt!
Ich habe mal nachgefragt bei den Sekundarschulen unseres Bezirkes: Mir war gar nicht so bewusst, dass dort genauso nach Leistung aussortiert wird wie an den Gymnasien. Ich war so naiv und dachte, an einer Sekundarschule würde man womöglich auf schwächere Schüler eingehen, die dem furchtbaren Noten-Druck nicht gewachsen sind und deren Eltern keine Lust haben, schon in der Grundschulzeit auf Nachhilfe zu setzen. Da ja auch Kinder mit einer Gymnasialempfehlung den Sekundarschulen nicht abgeneigt sind und da diese Schulen ja auch das Abitur anbieten möchten, steht ein Kind mit einem schlechteren Zeugnis als 2,5 schon im Abseits. Die xxxxxxxxxxxx-Gemeinschafts(!)schule zum Beispiel (Montessori-Pädagogik: "Wir holen die Kinder da ab, wo sie stehen") lachte mich fast aus, als ich von den Noten meines Kindes berichtete: "Na, damit liegt sie aber eindeutig im unteren Drittel". Ach, was. Man möchte dort verstärkt Kinder anlocken, die das Abi machen möchten, und das sei bei meinem Kind ja auszuschließen. Eine andere Gesamt(!)schule teilte mir mit, dass Kinder mit einem Durchschnitt schlechter als 2,0 dort keine Chance hätten. Eine andere Sekundarschule antwortete mir auf meine Feststellung hin, dass ich keine Lust habe, dem Kind Stress zu machen: "Was heißt hier 'keine Lust'? Ohne Druck geht es nicht!"
Na, das macht ja alles Freude... Meine Tochter war bisher hochmotiviert, ist durchschnittlich begabt, hat lediglich ein paar Schwächen - und damit bleibt ihr jetzt dann wohl eine Rest-Sekundar-Schule des Bezirkes, die niemand freiwillig besuchen möchte? Und dafür hat man die Hauptschulen abgeschafft? Das ist doch ein riesiger Betrug! Man redet von Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen, Montessori-Pädagogik - aber eigentlich läuft es, egal wie man das nennt, immer auf Selektion hinaus! Welchen Sinn hatte die Reform, wenn das Ergebnis dann das ist, was ich eben geschildert habe?
Tja, ich weiß nicht, ob dies überhaupt jemand gelesen hat - wenn ja: herzlichen Dank! Hat irgendwer eine Idee, wo man sich weiter informieren oder gar sich beschweren kann? Ich vermute, nach den Wahlen ist die Zeit zu kurz, um bis zum Winter eine neue Reform auf die Beine zu stellen...
Viele frustrierte Grüße
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Von:
Gesendet: Mittwoch, 30. März 2011 18:16
An:
Betreff:
Sehr geehrter Damen und Herren,
Als Elternvertreter einer 6. Klassen wird in letzter Zeit immer wieder die Frage an mich herangetragen, ob es eine Liste mit Rechtsanwälten gibt, die in den letzten Jahren gegen Schulzuweisungen Klagen erfolgreich geführt haben und sich insbesondere in diesem Bereich – auch in diesem Jahr - auskennen.
Sofern der LEA über eine solche Liste verfügen sollte, wäre ich Ihnen für die Übermittlung dankbar.
Oder können Sie sogar Rechtsanwälte empfehlen?
Werden evtl. durch den LEA entsprechende Musterklagen geführt oder begleitet?
Alternativ, können Sie mir Ansprechpartner für meine Fragen nennen?
Sorry für die evtl. unstrukturierte Fragestellung, aber ich vermute, dass Sie mir auf die einfache Frage, welcher Rechtsanwalt ist zu empfehlen, evtl. nicht antworten dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr xxxxxxxxxxxxxxxxxx,
es ist dem LEA auf Grund seines besonderen Status beim Senat erlaubt auf alles zu Antworten ohne sich dabei weisungsgebunden fühlen zu müssen. Wir dürfen auch Fragen an die Verwaltung richten, die ihr naturgemäß unangenehm sind. Das ist ein gegenseitig geübtes Miteinander und funktioniert auch sehr gut. Das nur am Rande.
Zu Ihrer Anfrage möchte ich Ihnen sagen, dass ich es nicht für unterstützenswert halte, dass nun Eltern mit Juristen Jagd auf begehrte Schulplätze machen. Davon unberührt sei selbstverständlich das Recht von Eltern sich gegen ungerechte Verwaltungsakte auch mit juristischen Mitteln zu wehren. In diesem Zusammenhang ist davon aber in den seltensten Fällen auszugehen.
Ein solches Vorgehen hat uns in diesem Jahr eine starke Übergewichtung der Durchschnittsnote als Aufnahmekriterium beschert, da man bei einem solchen Verfahren eben auf die gerichtsfesteste Variante hofft. Somit tragen genau diese „Eltern mit Juristen“ dazu bei, dass sich der Notenstress und nicht der Kompetenzerwerb in den Grundschulen breit macht. Sie tragen dazu bei, dass nicht die richtigen Schüler zur richtigen Schule mit dem passenden Profil finden, sondern dass ein Numerus Clausus geprägtes Verfahren (Zehntelnotenwerte als Selektionsmerkmal) vereinfacht selektieren soll. Da so tendenziell Eliteschulen auf der einen Seite und Restschulen auf der anderen entstehen, wird das Bedürfnis nach noch mehr Rechtsanwälten für das Einklagen in sogenannte gute Schulen auch noch geschürt, was die steigende Zahl der Anfragen auch zu bestätigen scheint. Solche Eltern erweisen Ihren Kindern mit einer erfolgreich eingereichten Klage u.U. auch einen Bärendienst, da man für diese Schüler nicht selten in die bereits vollen Klassen kurzer Hand ein paar Stühle mehr hineinstellt, was für alle eine ganz erheblich verschlechterte Lernsituation herbeiführt. In der Folge profitieren davon lediglich die Nachhilfeinstitute. 36 oder 38 Schüler in einer Klasse verstellen sich gegenseitig den Durchblick. Ich bin nicht der Meinung, dass die defizitäre Situation an unseren Schulen dem Verhalten von Eltern geschuldet wäre, aber der Ruf nach Juristen in obigem Zusammenhang ist mit Sicherheit ein sehr kritischer Beitrag.
Mit der „Hilfe“ von Juristen löst man nicht die Problemlagen unserer Schulen- man verschärft nur die Situationen. Anstatt eine Verbreitung von ausreichender Ausstattung unserer Schulen in der Fläche und die einhergehende Qualität zu fordern und durchzusetzen, versuchen Eltern Ihre Kinder in übervolle öffentlicher Schuleinrichtungen zu pressen, die schlecht ausgestattet mittlerweile selbst schon am Kippen sind. Dazu muss man offen gesagt keinen Beitrag leisten.
Ich möchte den Eltern Ihrer Schule vielmehr die Teilnahme an unserem landesweiten Elternprotest, „Berliner Eltern zeigen der Politik für den Umgang mit unseren Schulen die Rote Karte“, empfehlen (www.LEA-Berlin.de).
Mit freundlichen Grüßen
Günter Peiritsch
++NEUE HOMEPAGE unter www.lea-berlin.de
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Berliner Landeselternausschuss
Günter Peiritsch
Vorsitzender
Von:
Gesendet: Donnerstag, 31. März 2011 07:28
An: Vorstand
Betreff: Re:
Sehr geehrter Her Peiritsch,
herzlichen Dank für Ihre ehrliche Antwort.
Ich werde diese so weitergeben, glaube und hoffe jedoch, dass das ungerechte System der Verteilung von Schulplätzen nach einer Förderprognosennote durch die Vielzhal der Klagen dem Senat und Herrn Zöllner um die Ohren fliegen wird.
Sich für die Zukunft der nächsten Generationen zu engagieren, wenn das eigene Kind gerade durch das Raster einer verfehlten Schulpolitik fällt, ist ein wünschenswerter Ansatz, jedoch nicht realistisch.
Dennoch herzlichen Dank für die Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern!
Im Zusammenhang mit dem landesweiten Elternprotest vergibt der Landeselternausschuss ab sofort die „Rote Karte des Tages“.