Ein KOMMENTAR von Manfred Thunig - Stellvertretender Vorsitzender des Landeselternausschusses Berlin
Maßnahmen zur Entlastung der Berliner Gymnasien sollten von der Bildungssenatorin Frau Scheeres bei dem bildungspolitischen Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt werden.
Daraus wurden dann nur der Entfall einer Klassenarbeit in den Hauptfächern und das mögliche Vorziehen der Präsentationsprüfung im Mittleren Schulabschluss (MSA) um ein halbes Jahr. Mehr nicht. Es bleibt also beim horrenden und beinahe zwangsläufigen Unterrichtsausfall in Gymnasien im 2. Schulhalbjahr. Denn die notwenigen Abi-Prüfungen und der zusätzliche MSA binden umfangreich die vorhandenen Lehrerkapazitäten für die Durchführung der Prüfungen. Eine Entlastung findet allenfalls am Rande statt.
Der Mittlere Schulabschluss soll an den Gymnasien bleiben, obwohl diese Schulform das Abitur als Ziel hat. (Der mittlere Schulabschluss konnte früher allein mit der Versetzung in die Oberstufe erreicht werden- und das wäre auch heute noch möglich.)
Die angebliche Vergleichsnotwendigkeit der Schüler/innen und Schulen wäre auch durch die ohnehin in der 8. Klassenstufe zu schreibende Vergleichsarbeit möglich.
Die Chance einer deutlichen Verminderung von Unterrichtsausfall in den Gymnasien im zweiten Halbjahr wird also einer unbegründeten Gleichmacherei zwischen Gymnasien und Sekundarschulen geopfert.