Der Landeselternausschuss Schule (LEA) hat am Freitag, 06.01.2017 seinen Vorstand gewählt. Wiedergewählt wurde Norman Heise (BEA Marzahn-Hellersdorf) als Vorstandsvorsitzender. Ebenfalls wiedergewählt wurden Cornelia Partmann (BEA Friedrichshain-Kreuzberg) und Detlef Lange (BEA Spandau). Als neues, aber in der Arbeit des LEAs und der Unterstützung der Vorstandsarbeit erfahrenes Mitglied wurde Sabina Spindeldreier (BEA Steglitz-Zehlendorf) gewählt. Die Wahl erfolgte offen und einstimmig.
Der zwischen R2G geschlossene Koalitionsvertrag stimmt den LEA zuversichtlich, dass viele der dringendsten Probleme der Berliner Schule gelöst werden. „Im Koalitionsvertrag sind viele Forderungen des Landeselternausschusses aufgenommen worden. Die übernommenen Punkte sind Zielbeschreibungen. Wir wollen als Gremium den Weg dahin begleiten und dafür sorgen, dass die Ziele auch erreicht werden. Dafür stehen wir der Politik und Verwaltung gern beratend zur Verfügung und werden auch unsererseits Gespräche führen.“, so Norman Heise.
Die Themen der Vorjahre werden auch die Schwerpunkte von 2017 sein. „Die Bildungsverwaltung erarbeitet zur Zeit in der Facharbeitsgruppe „Schulraumqualitäten“ für die 30 anstehenden Schulneubauten ein bauliches Konzept, das neue Vorgaben, wie zum Beispiel pädagogische Anforderungen für die Raumgestaltung, beinhaltet. Auch der LEA ist bei der Konzepterstellung eingebunden und wird den parlamentarischen Weg dieser dann gemeinschaftlich verfassten Empfehlungen für Schulneubauten begleiten, damit am Ende möglichst viel davon zu einer hohen Verbindlichkeit und Umsetzung kommt.“, beschreibt Cornelia Partmann ein Aspekt des Schwerpunkts Schulneubau/Schulsanierung. Sabina Spindeldreier ergänzt: „Für die baulich wie pädagogisch-räumliche Situation besteht an vielen Schulbauten weiterhin dringender Handlungsbedarf. Der LEA erwartet Transparenz zum geplanten Vorgehen des Abbaus des Sanierungsstaus. Und damit einhergehend auch die schon lange zugesagte Veröffentlichung aller Zahlen aus dem von der Senatsverwaltung geprüften und von den Bezirken durchgeführten „Gebäudescans“ der Schulbauten. Anstatt den besonders belasteten Bezirken wie Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg Vorwürfe wegen Untätig-keit zu machen, erwarten wir, dass die Senatorin und die Bezirke die Bewältigung des baulichen Sanierungsstaus und die Ertüchtigung der Schulen nach den in der o. g. Fach AG beschriebenen pädagogischen Anforderungen gemeinschaftlich angehen.“
„Nachdem wir uns in 2016 viel mit dem äußeren Zustand der Schulen befasst haben, möchten wir uns in 2017 verstärkt mit den Themen Schulqualität und Schulentwicklung befassen. Im laufenden Schuljahr müssen die neuen Rahmenlehrpläne implementiert werden. Auch das gehört zu unserer Agenda. Die Berliner Ergebnisse in den Vergleichsstudien der Bundesländer (VERA, PISA und TIMSS) sind nicht befriedigend und brauchen dringend eine mit den Gremien und Verbänden offen besprochene Ursachenanalyse und daraus folgenden eventuellen systemischen Konsequenzen, wie zum Beispiel in Form von Weiterbildungen von Lehrkräften, wirkungsvollen Feedbackinstrumenten und dem Ausbau von guter Schulsozialarbeit. Damit verbunden ist auch die dringende Reduzierung des viel zu hohen Anteils der Schüler_innen, die keinen Schulabschluss machen und der vorausgehenden Schuldistanz und Schulverweigerung.“, so Detlef Lange.
Weitere Schwerpunkte sind die Umsetzung der Inklusion, die Versorgung mit qualifizierten Lehrkräften und die Unterstützung der Quereinsteiger_innen, eine ausreichende und funktionierende Vertretungsreserve und die schon seit vielen Jahren vom LEA geforderte Reformierung des Verfahrens zum „Mittleren Schulabschluss“ an den Gymnasien.
„Der Berg an Herausforderungen wird irgendwie in der Fläche nicht sichtbar kleiner. In diesem Jahr können aber wichtige Weichen zur Verbesserung der Berliner Bildungslandschaft gestellt werden. Ein neues, modernes und pädagogisch angemessenes Raumprogramm, ein neuer Rahmenlehrplan und die Chance über eine bessere und angemessenere Bezahlung die in Berlin bestens ausgebildeten und motivierten jungen Lehrkräfte in der Stadt zu halten, können die ersten Schritte sein, um den Berg abzubauen.“, hofft Norman Heise.