Die neuen Schulen Berlins nach dem Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser nehmen konkrete Formen an. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hat heute die Übersetzung der Ergebnisse in ein Funktionsprogramm präsentiert.
Laut den uns vorliegenden Daten hat die pädagogische Nutzfläche im Vergleich zu den Zahlen aus dem Abschlussbericht der Facharbeitsgruppe noch mal deutlich zugelegt. Und vor allem der Vergleich mit dem alten Musterraumprogramm zeigt deutliche Verbesserungen. So war z. B. die Mensa einer dreizügigen Grundschule bisher mit 171m² vorgesehen und bietet nun mit 272m² mehr Platz.
Die Empfehlungen der AG zu den Beziehungen der Räume zueinander wurden übernommen. So liegt neben der Mensa der o. g. dreizügigen Grundschule ein Mehrzweckbereich mit Bühne und Vorhang mit 100m². Mensa und Mehrzweckraum können z. B. für schulische Veranstaltungen zueinander geöffnet werden und bieten somit Platz für zahlreiche Besucher_innen. Es wird für diese Veranstaltungen eine Garderobe geben und die Gäste können aus der ebenfalls nahegelegenen Lernwerkstatt mit dem Schwerpunkt „Kochen und Gesunde Ernährung“ kulinarisch versorgt werden.
Neben der bereits genannten Lernwerkstatt sind zwei weitere Lernwerkstätten (je 80m², früher 65m²) vorgesehen. Hier werden die Schwerpunkte auf Naturwissenschaften und Kreativität liegen.
Das Herzstück der Schule werden die sogenannten Compartments sein. Am Beispiel einer dreizügigen Grundschule heißt das konkret: Um ein 80m² großes, natürlich belichtetes und belüftetes Forum gliedern sich Gruppen- bzw. Unterrichtsräume (á 65m²), große und kleine Teilungsräume (á 60 bzw. 30m²), ein Ruheraum (10m²), die WCs (25m²), die Garderobe (15m²) und die Teamzone mit Aufenthaltsraum (55m²), Kopierraum (5m²), WC für die Pädagog_innen (5m²) und das Lager für Lehr- und Lernmittel (40m²) an. Die Räume sind größtenteils miteinander und mit dem Forum verbunden.
Neben dem Kunstraum mit Brennofen, dem Musikraum mit separatem Übungsraum in der Nähe zum Mehrzweckraum, Informations- und Kommunikationsbereichen für die Pädagog_innen, ausreichend Arbeitsplätzen für alle und separaten Räumlichkeiten für die Verwaltungsleiter_in, den pädagogischen Koordinator_innen, dem Team für die Berufs- und Studienorientierung, die Schulsozialarbeit und die/den koordinierende_n Erzieher_in wird es auch eine Bibliothek mit analogen und digitalen Informationsangeboten für die Schüler_innen geben. Für Schüler_innen mit besonderen Förderbedarfen wird es Räume für Therapie, Bewegung, Logopädie und Ergotherapie geben.
„Wir freuen uns, dass die Ergebnisse zum Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser nun auch in ein Funktionsprogramm übersetzt wurden und am Ende viel Platz für gute Schule entstanden ist. Im vorliegenden Funktionsprogramm finden wir das Ergebnis der Facharbeitsgruppe wieder. Wir wünschen uns, dass auch die Empfehlungen zur sozialräumlichen Öffnung von Schule zum Quartier als integralem Bestandteil des Bildungsnetzwerks im Stadtteil – wo es notwendig ist - bei der Umsetzung intensiv mitgedacht werden“, so bewertet Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses die vorliegenden Resultate und ergänzt: „Gespannt warten wir nun auf den Architektenwettbewerb und verbinden damit den Wunsch, dass es Ergebnisse geben wird, in denen sich die Pädagogik der Zukunft wiederfindet. Die Entwürfe sollten durchdacht, schnell umsetzbar und wirtschaftlich sein.“
Das Funktionsprogramm bietet an verschiedenen Stellen Ansätze für die Partizipation der zukünftigen Nutzer_innen. Wie diese im Einzelnen aussehen können, wird der Landesbeirat Schulbau beraten, der in Kürze seine Arbeit aufnimmt. „Hier wird sich der Landeselternausschuss weiterhin engagiert einbringen,“ so Norman Heise.
Der Landeselternausschuss bedankt sich herzlich bei allen, die an diesem Prozess mitgewirkt haben. Hervorragende Arbeit! Alle Mitwirkenden haben dafür gesorgt, dass wir den neuen Schulen wieder ein Schritt näher sind.