Der Landeselternausschuss Schule begrüßt die neuen Perspektiven, die heute im Kita-Spitzengespräch zur offenen Ansprache kamen und in dem es auch um den Fachkräftemangel der Erzieher_innen an Berliner Schulen ging. In einer großen Gruppe trafen sich heute Akteure aus dem Kita-Bereich, den Bezirken, Gewerkschaften, Schuleltern und Fachschulen, die zur Lösung der gegenwärtigen Krise der fehlenden Erzieher_innen im Land Berlin Maßnahmen erarbeiten wollen.

Wir als Landeselternausschuss fordern weiterhin kreative und mutige Denkprozesse, um ausreichend Erzieher_innen auch in der Berliner Schule zu haben. Einige konkrete Maßnahmen helfen uns dabei sehr, wenn diese konsequent umgesetzt werden.

Gegenwärtig sind etwa 7.000 Erzieher_innen in der Berliner Schule. Dem gegenüber haben wir aber nur 120 Auszubildende an unseren Schulen. Schule als Ausbildungsort muss stärker in den Blickpunkt rücken. Die von der Senatsverwaltung vorgeschlagene Ausbildungsquote von bis zu 10 % pro Schulstandort begrüßen wir als eine konkret umsetzbare Maßnahme, die es schaffen kann die Ausbildungsanzahl deutlich zu erhöhen und es nicht allein den Kitas zu überlassen für die Ausbildung von Erzieher_innen zu sorgen.

Auch die Erweiterung der Zugangsberechtigung auf Interessierte mit MSA-Abschlüssen muss aus unserer Sicht angegangen werden. Dieses ist nicht eine Aufweichung der qualitativen Zugangsvoraussetzungen, sondern ermöglicht einer breiteren Anzahl von Menschen sich für das Berufsbild zu entscheiden.

Weiterhin müssen wir kreativ die Öffnung der Angebote innerhalb des Berliner Ganztagsangebotes für weitere Personengruppen bedenken. Nichtpädagogisches Personal an unseren Schulen kann aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung viele Angebote von Sport über Kultur bis hin zu Sprachlernprozessen ergänzen, bereichern und unterstützen. Wir müssen hier mutige neue Wege gehen in der gegenwärtigen Situation.

Jede Maßnahme zur Erhöhung der Anzahl der Erzieher_innen in den Berliner Schulen müssen wir qualitative durch begleitende Prozesse unterstützen.

Eine starke Stellung hat bei den Maßnahmen der/die koordinierende Erzieher_in, da sich nur mit dieser Leitungsstelle die qualitative Weiterentwicklung des gut verzahnten Ganztagsangebots und der Ausbildung nachkommender Erzieher_innen realisieren lässt. Damit sich diese Person der wichtigen Aufgabe Menschen für das Berufsbild zu interessieren und das vorhandene Erzieher_innen-Team zu stärken, widmen kann, ist eine Grundvoraussetzung die Freistellung der Leitungskraft.

Die nun begonnene intensive Arbeit werden wir als LEA-Berlin mit allen Kräften fortführen für die bestmögliche Verbesserung der gegenwärtigen Situation des Erziehermangels.