Überfällig: Die Vereinbarungen rund um die Fragen der Personalgewinnung sind wichtig. Gut, dass dies nun endlich angegangen wird. Weiterhin positiv ist zu bewerten, dass einzelne Forderungen aus dem Bericht der Qualitätskommission enthalten sind. Hier fragen wir uns, wenn schon auszugsweise Punkte übernommen wurden, warum dann nicht die relevanten oder besser gleich alle?

Lauwarm: Sicherung, Stärkung und Unterstützung sind die Schlagworte die man im Kapitel „Bildung, Jugend und Familie“ zu lesen bekommt. Einige Punkte sind bereits in der letzten Legislatur auf den Weg gebracht worden und müssen nur noch umgesetzt werden. Hier wirken sie wie Fülltext, um das Kapitel nicht all zu kurz werden zu lassen. Andere Punkte standen schon in den letzten Koalitionsvereinbarungen. Diese wurden lediglich aufgewärmt. Die Gelegenheiten zum „Umsetzen, Anpassen, Managen“ wurden in den letzten Jahren nicht ausreichend wahrgenommen. Jetzt muss es heißen: erneuern, evaluieren, verbessern.

 

Im Fazit ist das Ergebnis eher enttäuschend. Wir finden nur wenige Punkte unseres Forderungspapiers wieder. Beim Lesen entsteht der Eindruck, die Beteiligten meinen Berlin sei bereits auf einem guten Weg. Wir haben hier deutliche Zweifel.

Sehr enttäuscht sind wir über fehlende:

  • pädagogische Umsetzung der Digitalisierung. Hier gibt es nur sehr unkonkrete Äußerungen ohne klares Ziel.
  • Bekenntnisse zu den Klassenfrequenzen, die nicht noch größer werden dürfen,
  • Berücksichtigung des kostenbeteiligungsfreien Mittagessens an weiterführenden Schulen, obwohl das Thema Ganztag einen hohen Stellenwert hat, nicht mal Trinkwasserspender wird es geben,
  • Aussagen zum Thema der sicheren Schulwege,
  • Grundqualifizierung von Quereinsteigenden,
  • notwendige und längst überfällige Unterordnung bürokratischer Denkmalschutzvorschriften bei Schulsanierungen.

Mit Abschluss der Koalitionsverhandlungen ist der Drops nun gelutscht. Er schmeckt weitgehend fad und stößt sauer auf.

Die Berliner Bildungslandschaft hat Innovationen und Visionen verdient – nicht nur Ruhe und Kontinuität am Ende der Bildungsrankings.