Referent*innen: Prof. Dr. Ulrike Becker (https://dr-ulrike-becker.de/dr-ulrike-becker.php?inklusive_paedagogik=werdegang.php) und Helmut Hochschild (https://deutsches-schulportal.de/autoren/helmut-hochschild/)
Kommunikation optimieren
- Muss in beide Richtungen gelten. „Schranke“ zwischen Eltern und Lehrkräften ist zu groß. Kommunikation SuS untereinander wird zu wenig genutzt, sollte mehr gefördert, durch Lehrkräfte gesteuert werden. Auch im Distanzlernen: Wöchentlicher Klassenrat, tägliche Morgenrunde, Gesprächssituation im Klassenverband, Lernen im Austausch.
Selbstverantwortliches Lernen
- Den Schüler*innen mehr zutrauen (auch im Alltag ), Eltern sorgen für Tagesstruktur, aber Lehrkräfte sind für Unterrichtsstoff verantwortlich. Manche Schüler*innen legen Aufgaben sehr schnell weg, ohne selbstständig zu versuchen
Durch Pädagog*innen unterstützen: kleine Aufgabenpakete, Feedback, Weiterarbeiten.
Lernmethoden, die SuS Selbstkontrolle erleichtern, Lernbüro, Wochenplan.
Individuelle Entwicklungsunterschiede
- Lernen/Aufgaben in das Alltagsleben integrieren. Wichtig in dieser Phase ist, Kinder „bei der Stange“ zu halten, z.B. Formate aus der Lebensrealität der Kinder verwenden: Audiodateien, Fotos, Filme mit Schreiben kombinieren. Inklusives Arbeiten. Kinder haben unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten, die man respektieren sollte.
Feedback-Kultur
- Lehrkräfte sollen im Austausch mit den Schüler*innen stehen und wertschätzende Rückmeldungen zu den Arbeiten geben.
- Feedback der Lehrkräfte an Schüler*in und Eltern im Gespräch, mindestens zwei bis dreimal im Jahr (differenzierter, wertschätzender als Noten).
- Das Feedback der Schüler*innen untereinander wirkt noch unmittelbarer! Dazu auch Selbstbeurteilungen der Schüler*innen und Perspektive für weitere Lernschritte. Rückmeldung auch zu Hause über Lernumfeld.
- Den Lehrkräften spiegeln, inwiefern Aufgaben angemessen/verständlich sind.
Forderungen
- Verbesserung der Kommunikation zwischen Eltern, Lehrenden und Lernenden und verstärkte Nutzung kollaborativer Lernformen
- Anerkennung der individuellen Entwicklungsstände und Lerngeschwindigkeiten und die entsprechende Anpassung der Lernformate
- Förderung des selbstständigen Lernens, z.B. durch Lerncoaches, passende Lernumgebung
- Überführung bewährter Unterrichtsmaterialien in geeignete digitale Formate und Qualifizierung für das Distanzlernen
- Nutzung der Vorteile der jeweiligen Lernform im Wechselunterricht
- Aufgaben im Distanzlernen und im Präsenzunterricht müssen abgestimmt sein und sich ergänzen
- Unterricht sollte sich an der aktuellen Lebensrealität der Schüler*innen orientieren, dadurch Förderung der Motivation und Ermöglichung der Selbstwirksamkeit
- stärkere Ausrichtung der Fortbildung und Schulentwicklung auf kollegiales Lernen der Schulen in den Bildungsverbünden/Sozialräumen untereinandern, auf Lernende und Eltern; dazu Identifizierung und Vernetzung von Leuchtturm-Schulen und -Klassen
Links und Empfehlungen
Podcast „Schule kann mehr“ von Helmut Hochschild und Leon Stebe mit über 70 podcast-Folgen seit Mitte 2019
https://www.schule-kann-mehr.de/
Das Programm LernBrücken gibt individuelle Beratung und Motivation zum Lernen für Berliner Kinder und Jugendliche, die in Risikolagen aufwachsen und die zu Hause beim Lernen nur wenig Unterstützung erhalten.
https://www.dkjs.de/lernbruecken/